Politikerin warnt: Nicht mit dem Erft-Kurier sprechen „Danke, Mama ...“ ist dem Amt nicht persönlich genug!
Grevenbroich · Am kommenden Mittwoch findet die Beisetzung von Edeltraud Hüvel statt. Ein Moment, der für ihre beiden Töchter schwer genug wird. Auch ohne den jetzt aufgebrochenen Streit mit dem Grevenbroicher Friedhofsamt. Das hat den beiden nämlich untersagt, „Danke, Mama“ auf die Grabplatte zu schreiben.
Andrea Wetzel und Martina Hüvel seufzen, dass sie zum Trauern eigentlich noch keine Zeit gehabt hätten. Zu viele Probleme müssten gelöst werden. Vor allem das mit der Grabplatte auf einer Urnengrabfläche auf dem städtischen Friedhof in Stadtmitte.
Dieses Grab haben die beiden schon vor dreieinhalb Jahren zusammen mit den Eltern angepachtet. Vater und Mutter war damals schon klar, dass sie wegen Demenz zum Schwerstpflegefall werden würden.
Seitdem liegt die Grabplatte, unbeschriftet, auf dem Urnenfeld. Als jetzt ein „Danke, Mama“ (später sollte ein „... und Papa“ ergänzt werden) auf die Grabplatte graviert werden sollte, schwante dem Jüchener Steinmetz Böses: „Das könnte Probleme geben“, merkte er mit Verweis auf die Grevenbroicher Friedhofssatzung an.
Und in der Tat: Gräber in Grevenbroich müssen personalisiert sein. Will sagen: Da müssen Namen, zumindest aber Initialen, draufstehen. So lautete die Auskunft, die die eine Schwester vom städtischen Friedhofsamt bekamen.
Das mit den Initialen würde im Falle der Mutter zwar noch gehen (E.H.), bei Vater Heinz Hüvel würde sich aber ein „H.H.“ ergeben, was ja aus bekannten geschichtlichen Gründen verpönt ist.
Allerdings halten Andrea Wetzel und Martina Hüvel von einer derartigen Lösung gar nichts. Sie seien die beiden einzigen Verwandten der Verstorbenen. „... und wir wissen, wo sie liegt“, betonen sie.
Dabei hätte das Friedhofsamt keine Probleme damit, wenn sich die beiden für eine andere Art der Bestattung entscheiden würden („Friedwald“ zum Beispiel). Dann würde die unbeschriftete Grabplatte bis zum Ende der Pachtzeit dort liegen bleiben. Ihr Geld würden die beiden Schwester natürlich nicht zurückbekommen ...
Übrigens verbietet die Grevenbroicher Satzung auch Embleme aller Art. Während anderenorts der Geißbock oder das „Schalke“-Logo auf dem Grabstein prangen dürfen, ist das dagegen in der Schloss-Stadt strengstens verboten.
Apropos verboten: Den Schwestern wurde sehr unverblümt verboten, mit der Presse, speziell mit dem Erft-Kurier, zu sprechen. Eine Politikerin soll ihnen gesagt haben, dass sie dann irgendeine vielleicht mögliche Ausnahmegenehmigung vergessen könnten ...