Diese Großfackel wurden gebaut: Spitzen gegen die Führung der Stadt

Grevenbroich · „Einige Straßen kann man besser mit dem Traktor befahren als mit dem Auto.“ So beschreibt einer der Fackelbauer aus dem Zug „St. Florian“ (unterstützt durch einen Mitarbeiter aus den Reihen der „Volle Boschte“) den Anlass für ihre Fackel: Ein großer Traktor wird von ihnen am Schützenfest-Samstag durch die Stadt gerollt werden.

Super-Woman ist im Anflug auf Grevenbroich. Nach dem „Öffnungsbeschluss“ des BSV in diesem Sommer habe sie Großes vor, behauptet die Fackelbaugemeinschaft der Jägerzüge „Rösige Boschtze“ und „Mer stonn zesamme“.

Foto: KV./Gerhard P. Müller

Der Fackelzug gehört zu den beliebtesten Terminen; zahlreiche Zuschauer säumen traditionsgemäß den Wegesrand. Heuer werden sie sieben eigene und zwei Gast-Fackeln sehen und beklatschen können.

Ein Detail verrät die Zielrichtung: Über den „Reistiefeln“ sind die beiden weißen Streifen zu erkennen, die nun einmal einen Obristen kennzeichnen.

Foto: KV./Gerhard P. Müller

Dabei erfordert der Fackelbau nicht nur technisches und handwerkliches Know-how, sondern auch viel Zeit: Über 100 Stunden werden da pro Person gut und gerne geleistet.

Ein Traktor im Rohbau. Bei dieser Großfackel geht es um den Zustand zahlreicher Straßen in der Schloss-Stadt.

Foto: KV./Gerhard P. Müller

Die meisten Züge starten im Juni oder Juli, treffen sich dann zwei-, dreimal die Woche für mehrere Stunden, um zu schweißen, kleben, malen oder schrauben. Das verlangt auch Verständnis und Geduld von den Ehefrauen und Familien.

Die Vorstands-Fackel ist in vielfacher Hinsicht eine Besonderheit: Zum einen wird sie von Schützen, die in unterschiedlichen Zügen beheimatet sind, gebaut. Zum anderen wird nebenbei auch eine Dokumentation angelegt, die genau zeigt, wie man vorgehen muss, wenn man eine Fackel bauen will. „Unsere Dokumentation soll als Motivation und als Anleitung dienen“, so Heinz Laumann (oben links). Thema sind übrigens die städtischen Blitzerkästen, die den Stadtsäckel vollmachen. Die Fackelbauer versprechen für den Umzug quasi ein wahres Blitzlicht-Gewitter. Bei der Fackel kommt es übrigens aufs Detail an: Hinter der Heckscheibe ist die Häkel-Klopapier-Rolle schon zu erkennen. Der Wackel-Dackel soll folgen. Oben rechts: Wie weiland bei „Orion“ wurden auch hier Küchengeräte silbrig-glänzend verpackt und neuen Aufgaben zu geführt. Grundlage des Außenspiegels war ein Haarsieb!

Foto: KV./Gerhard P. Müller

In diesem Jahr hat sich übrigens ein Übergewicht der Fahrzeuge ergeben: Neben dem Traktor fahren auch ein VW-Käfer und ein VW-Bus vor. Das sei aber purer Zufall und nicht der Versuch, neue Sponsorengelder aufzutun, lacht Willi Helfenstein als BSV-Fackelbau-Beauftragter.

Weitere Großfackel finden Sie in der e-Paper-Ausgabe Ihres Erft-Kurier.

(Gerhard P. Müller)