Die „Grünen“ fordern: Über das Trinkwasser von morgen nicht in dunklen Hinterzimmern verhandeln
Grevenbroich · Um die Wasserversorgung zu sichern, wollen sich die „Grünen“ in der Region auf Initiative der Bundestags-Abgeordneten Kathrin Henneberger hin mehr vernetzen, um mit größerer Schlagkraft die Interessen der Bevölkerung durchzusetzen.
„Sauberes Trinkwasser, Befüllung des Tagebaus mit Wasser, aber auch die Erhaltung von Feuchtgebieten – das sind alles große Herausforderungen, bei den wir RWE nicht aus der Verantwortung lassen werden“, so Henneberger am Samstag bei einer Aktion der „Grünen“ in der Innenstadt zur örtlichen Trinkwassersituation.
Mit Plakaten und Gesprächen hatten die „Grünen“ die Bevölkerung über die sich als Folge des Tagebaus verschlechternde Qualität des hiesigen Grundwassers informiert, so dass der Wasserversorger NEW sich auf die Suche nach anderen Quellen machen muss.
Derzeit in der Diskussion ist eine Lieferung aus dem knapp 50 Kilometer entfernten Moers. Dafür wäre aber nach NEW-Angaben eine Investition von rund 100 Millionen Euro nötig. Die große Sorge der Grevenbroicher „Grünen“ ist, dass von den Kosten etwas an den Wasserkunden hängenbleiben könne: „Es heißt, die NEW haben rund 100.000 Trinkwasserkunden. Das wären umgerechnet pro Kunde 1.000 Euro“, erklärte Parteisprecher Detlef Flintz, nur um die Größenordnung deutlich zu machen.
Zwar ist das RWE grundsätzlich in der Pflicht, für die Folgen des Tagebaus geradezustehen – die Partei hat aber große Zweifel, dass immer nach der besten Lösung für die Bevölkerung gesucht werde.
Fraktionssprecher Peter Gehrmann kündigte während der Veranstaltung an, das Thema in den unterschiedlichsten Gremien voranzutreiben und als Erstes vor allem Transparenz einzufordern: „Damit nicht in Hinterzimmern verhandelt wird und am Ende was rauskommt, was die Bürger zahlen müssen.“