Mit fortschreitendem Krankheitsverlauf ist die Beweglichkeit der Betroffenen stark eingeschränkt. Unterkriegen lässt sich die Nettesheimerin von ihrer Krankheit gleichwohl nicht: Dies zeigt etwa die Anfang 2024 von ihr gestartete Initiative „Gemeinsam geht es besser!“. Eine Initiative, die Rollstuhlfahrern die Möglichkeit geben soll, sich über ihre Erfahrungen auszutauschen. In Rommerskirchen ist dies die erste Initiative dieser Art, ein guter Grund für die Auszeichnung mit der Ehrengabe der Gemeinde, die sie beim Neujahrsempfang hatte entgegennehmen können.
Kürzlich hat die rührige Großmutter von sechs Enkeln ihr erstes Buch veröffentlicht und befindet sich derzeit auf „Lesereise“ in den Rommerskirchener KiTas. „Oma-Glück“ lautet der Titel des auch für Kinder im Vorschulalter bestens geeigneten Buches, das von der aus Butzheim stammenden Graphikdesignerin Maxime Fünger gestaltet wurde.
Eine tragende Rolle spielen darin ihre Enkelkinder: Um das traditionelle Plätzchenbacken in der Vorweihnachtszeit geht es dabei ebenso wie um die Vorbereitungen auf Ostern oder die Vorliebe ihrer Enkelschar für Bratkartoffeln – die früher die Oma selbst machte.
Nicht zuletzt hatte Anneliese Hackenbroich dabei ihre jüngste Enkelin Thea im Blick, die aus eigenem Erleben nur vage Erinnerungen an die Zeit hat, in der ihre Oma noch nicht auf den Rollstuhl angewiesen war. Thea ist das Gefährt jedenfalls bestens vertraut, hat sie doch schon die eine oder andere Tour gemeinsam mit ihrer Oma zurückgelegt, wenn diese sie von der Schule abholt.
„Es ist bewundernswert, wie Anneliese Hackenbroich mit ihrer Krankheit umgeht. Dies kann auch anderen dauerhaft Erkrankten Mut machen“, sagt Bürgermeister Dr. Martin Mertens, der Anneliese Hackenbroich auf ihrer Lesereise durch die KiTas begleitet.
Dass das Buch auch bei „fremden“ Kindern gut ankommt, zeigte sich nach dem Start in Frixheim jetzt einmal mehr bei der „Kleinen Weltentdeckern“, die mit großem Interesse der Lesung und den Erläuterungen von Anneliese Hackenbroich folgten und mit etlichen Fragen aufwarteten.
Wie ein Rollstuhl funktioniert, demonstrierte sie den Jungen und Mädchen auch: Kinder, die dieses Wissen noch vertiefen wollen, lud sie zum Besuch des Pfarrfests der Nettesheimer Gemeinde „St. Martinus“ am Fronleichnamstag ein: Die Sebastianusstraße gleich vor der Kirche und dem Pfarrheim wird dann nämlich abgesperrt sein, so dass auch die eine oder andere Fahrt möglich sein könnte.