Zur Zukunft des Grevenbroicher Krankenhauses Zwanzig Millionen nachgeschossen ...
Grevenbroich · Die Stadt Neuss und der Rhein-Kreis sichern die Zukunft des Rheinland-Klinikums finanziell und mit einer Umstrukturierung zum Erhalt aller drei Krankenhausstandorte. Dies ist das Ergebnis eines zweimonatigen Moderationsverfahrens zwischen den Verwaltungsspitzen von Stadt und Rhein-Kreis durch das „Beratungsunternehmen Roland Berger“.
Der Kreistag des Rhein-Kreises und der Rat der Stadt Neuss haben einem gleichlautenden Beschlussvorschlag zugestimmt, mit dem die Liquidität und Investitionskraft des Klinikums auf Dauer gesichert werden soll und der die Umsetzung eines sowohl medizinisch wie auch wirtschaftlich tragfähigen Zukunftskonzeptes umfasst, auf das sich Stadt und Kreis verständigt haben.
Nach Darstellung von Bürgermeister Reiner Breuer und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke sieht das Zukunftskonzept des Rheinland-Klinikums einen Erhalt aller Krankenhausstandorte in Neuss, Hackenbroich und Grevenbroich vor.
Dabei soll die begonnene Bündelung von medizinischen Schwerpunkten Zug um Zug weiter umgesetzt werden. Das Lukaskrankenhaus in Neuss bleibt als Level-2-Standort mit erweiterter Notfallversorgung Krankenhaus der Regel- und Schwerpunktversorgung und kann sein Leistungsspektrum erweitern.
Der Klinik-Standort in Hackenbroich soll künftig Level- 1-Krankenhaus und orthopädische Schwerpunktklinik mit zentraler Notaufnahme sowie Schwerpunkten unter anderem im Bereich der Hüft- und Knieprothesen und bei Wirbelsäulen-OPs, der Intensiv- und Palliativmedizin sowie Kardiologie sein. Die Gynäkologie sowie die Geburtshilfe sollen nach Neuss verlagert werden.
Das „St. Elisabeth“-Krankenhaus in Grevenbroich bleibt ebenfalls Krankenhaus-Standort. Dort sollen eine geriatrische Fachklinik, ein Standort der inneren Medizin sowie eine ambulante Fachklinik, möglicherweise auch mit einem ambulanten Operationszentrum, und zusätzliche Pflegeangebote entstehen. Der Erhalt der Notfallaufnahme – bereits jetzt werden Patienten mit Schlaganfall, Herzinfarkt oder komplexen Brüchen nur an anderen Standorten aufgenommen - ist in Grevenbroich nicht mehr vorgesehen.
Das Angebot der „Rheintor-Klinik“ bleibt unverändert bestehen.
„Zur Sicherung des Klinikums sind Bündelungen von Leistungen unter den Standorten zwingend erforderlich. Dies trägt auch dazu bei, attraktive Bedingungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen. Der Fachkräftemangel ist im Rheinland-Klinikum wie in allen Kliniken ein drängendes Problem“, so Breuer und Petrauschke.
Die beiden Hauptverwaltungsbeamten und Vertreter der Gesellschafter zeigen sich zuversichtlich, dass mit der zügigen Umsetzung dieses Zukunftskonzeptes die medizinische Versorgung im Versorgungsgebiet Rhein-Kreis dauerhaft gewährleistet werden kann und zukunftsfähige Arbeitsplätze an allen Standorten des Klinikums erhalten bleiben: „Mit dem Konzept haben wir die Basis gelegt. Jetzt muss dieses zügig umgesetzt werden.“