Untersuchung am Neurather See Wie viel Wasser geht verloren?

Neurath · Ab morgen werden die Stadtbetriebe zusammen mit dem Erft-Verband die Aussickerverluste des Neurather Sees ermitteln, um daraus den zukünftigen Wasserbedarf abzuleiten. Dies ist ein wesentlicher Schritt, um den Neurather See auch nach der Einstellung des Kraftwerkbetriebs in seiner aktuellen Form zu erhalten.

Herbst am Neurather See: Diese wunderbare Aufnahme verdanken wir Hans Aussem.

Foto: Hans Aussem

Der Neurather See wird derzeit mit Kühlwasser der Neurather Braunkohle-Kraftwerke gespeist. Mit der Einstellung des Kraftwerksbetriebs, die ab 2030 erfolgen wird, wird diese wichtige Wasserquelle für den See wegfallen.

Aufgrund des tiefen Grundwasserspiegels, der erst einige Jahrzehnte nach dem Ende der Sümpfung am Tagebau wieder ansteigen wird, ist mit einem erheblichen Absinken des Wasserspiegels zu rechnen. Aktuellen Modellen zufolge könnte der Spiegel des Neurather Sees um bis zu zehn Meter unter das heutige Niveau sinken.

Um den zukünftigen Wasserbedarf für den Erhalt des Sees in seiner jetzigen Form zu ermitteln, wird ein gemeinschaftlicher Wassermengenversuch durch die SBG und den Erft-Verband durchgeführt. Der Versuch soll am Mittwoch starten und über einen Zeitraum von 14 Tagen andauern, sofern es die Witterungsverhältnisse zulassen.

Im Rahmen des Versuchs wird zunächst der aktuelle Wasserstand des Sees protokolliert; anschließend wird der Sauerstoffgehalt des Wassers gemessen. Danach wird die Wasserzufuhr des Sees gestoppt. Zweimal täglich kontrollieren die Stadtbetriebe den Wasserstand und dokumentieren die Ergebnisse.

Sollten die Messungen zeigen, dass der Wasserspiegel nur langsam absinkt, wird die Kontrollfrequenz auf einmal täglich reduziert. Parallel dazu werden auch die angrenzenden Bioteiche überwacht, um ein Trockenfallen auszuschließen.

Der Erft-Verband wird zusätzlich nach einer Woche und zum Ende des Versuchs sowohl den Wasserstand als auch den Sauerstoffgehalt erneut kontrollieren. Aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre bei der Steuerung des Pegelstands des Sees erwarten die Stadtbetriebe, dass der Wasserspiegel während des Versuchs nur um wenige Dezimeter absinken wird.

Sollte jedoch ein unerwartet starker Rückgang des Wasserstands beobachtet werden, wird umgehend das Gespräch mit der unteren Wasserbehörde des Rhein-Kreises gesucht und der Versuch könnte im Notfall vorzeitig beendet werden.

(-ekG.)