„Es fällt mir nicht leicht“ Landrat Petrauschke wählt die Rente!

Grevenbroich · „Es fällt mir nicht leicht – ich mach´ das ja nicht nur des Geldes wegen“, sagte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke sichtlich bewegt, als er am Donnerstag vor der Presse ankündigte, im kommenden Jahr nicht mehr für dieses Amt zu kandidieren.

 Man hilft sich in der CDU: Partei-Chef Heveling richtet dem Landrat die Krawatte.

Man hilft sich in der CDU: Partei-Chef Heveling richtet dem Landrat die Krawatte.

Foto: KV/Gerhard P. Müller

Die Begründung war dann wieder sachlich trocken: „Am Ende der nächsten Wahlperiode wäre ich 74 Jahre. Und das wäre schon sehr spät, um aufzuhören“, so der Amtsinhaber, der in den verbleibenden Monaten bis Ende des kommenden Jahres aber ungemindert weiterarbeiten will. Zum Wohle des Kreises.

Und er will den Kandidaten der CDU, der sich um seine Nachfolge bemüht, (nicht nur) im Wahlkampf unterstützen. Nach Angaben des Partei-Vorsitzenden Ansgar Heveling gibt es derzeit zwei mögliche Bewerber: Kreisdirektor Dirk Brügge und Katharina Reinhold, stellvertretende Landrätin, hätten bis jetzt den Hut in den Ring geworfen.

Bis zum 23. November will die Kreis-CDU ein „geordnetes Vorstellungsverfahren“ ablaufen lassen, in dem alle Bewerber ausreichend Gelegenheit bekämen, sich zu präsentieren. Ziel sei es, eine „Persönlichkeit zu finden, mit der wir die Wahl gewinnen können“, so Heveling.

Maßstab sollen dabei drei Oberbegriffe sein: Kompetenz, Charakter und Konsensfähigkeit sollen die ausschlaggebenden Aspekte sein. Heveling gab übrigens zu, dass die Wahlen im kommenden Jahr angesichts der Tatsache, dass nun das zweite Spitzen-Schwergewicht nicht mehr antritt, nicht einfach werden.

Petrauschke nutzte die Gelegenheit in der ihm eigenen Art sich bei Weggefährten, Mitarbeitern, seiner Familie und den Bürgern zu bedanken. Gleich zweimal verwies er auf die Stichwahl, der er sich bei seiner letzten Wahl stellen musste.

Und er machte deutlich, dass er Themen zurücklassen müsse, die nicht abgearbeitet seien: „Wir sind nicht mit allem fertig“. Strukturwandel, Krankenhaus, Förderschulen seien nur drei wichtige Stichpunkte, die er nannte. In seinen Augen ein Baustein seines Erfolges: Die meisten der 1.300 Kreis-Mitarbeiter und deren Geschichten habe er gekannt, was die Arbeit einfacher gemacht habe.