„Für die CDU im Rhein-Kreis und mich persönlich stellt Einsamkeit als Thema eine der großen Herausforderungen für unsere Gesellschaft dar. Wir erleben, dass die direkte Kommunikation miteinander mehr und mehr der indirekten, digitalen weicht, dass sich viele Menschen in ihre privaten Strukturen zurückziehen. Hier muss in meinen Augen auch die Politik Dinge entgegensetzen und sich dem Thema eingehend widmen“, macht erste stellvertretende Landrätin Katharina Reinhold als Vorsitzende des Ausschusses für Soziales und Wohnen deutlich.
Gemeinsam mit Barbara Brand, Sprecherin der CDU-Fraktion im Ausschuss des Kreistages, lud sie daher Britta Oellers MdL (CDU), Vorsitzende des Ausschusses für Gleichstellung und Frauen im Landtag des Landes Nordrhein-Westfalen, zu einem Themenforum der CDU-Kreispartei in den Kreissitzungssaal nach Grevenbroich ein.
Die Christdemokraten im Rhein-Kreis veranstalten seit geraumer Zeit so genannte „Themenforen“, in denen sie für die Kreisgemeinschaft relevante Themen im Austausch mit den Bürgern diskutieren.
In ihrem Impulsvortrag berichtete Oellers über die Bestrebungen des Landes, Einsamkeit als gesellschaftlich hochbrisantes Thema auf institutionalisiertem Weg anzugehen.
Ministerpräsident Hendrik Wüst hat sich persönlich des Themas angenommen und eine gesonderte Stabsstelle eingerichtet. Diese dient als Informations- und Kommunikationsknoten zwischen Hilfesuchenden, den Dienstleistern entsprechender Angebote und der Politik. Das Land nimmt hierbei ebenso eine Vorreiterrolle unter den Bundesländern ein, wie bei der Umsetzung eines ersten Aktionsplans gegen Einsamkeit.
Der Vortrag von Oellers verdeutlichte, wie vielschichtig das Gefühl der Einsamkeit ist und dass dieses weit über ältere Bevölkerungsgruppen hinausgeht. Vor allem auch junge Menschen sind zunehmend betroffen, insbesondere durch die verstärkte Nutzung von Medien.
„Das Thema Einsamkeit muss in der Gesellschaft stärker wahrgenommen und diskutiert werden. Die gesundheitlichen Aspekte des Themas werden hierzulande bisher viel zu wenig in die Betrachtung einbezogen. Ich danke Oellers für die wichtigen Impulse, die sie und die CDU auf Landesebene setzen. Gerade junge Menschen müssen auf das Thema und mögliche Folgen von Einsamkeit aufmerksam gemacht werden, ehe negative Entwicklungen einsetzen“, betonte Reinhold.
Barbara Brand ergänzt „Einsamkeit betrifft viele Menschen: arbeitslose Personen, Menschen mit fehlenden Sprachkenntnissen, alleinerziehende Eltern und Pflegepersonen. Wir müssen als Gesellschaft deutlich vermitteln: Du bist nicht allein. Es ist entscheidend, dass die Politik und die Gesellschaft insgesamt dieser leider zunehmenden Entwicklung aktiv entgegenwirkt.“
Die anwesenden Teilnehmer zeigten reges Interesse und stellten zahlreiche Fragen, die vielschichtige Aspekte des Themas aufgriffen. Das Forum habe einmal mehr gezeigt, wie wichtig es sei, Einsamkeit in den Mittelpunkt der politischen Diskussion zu rücken und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten.