Gigabit-Strategie treibt voran Digitale Zukunft im „Rheinischen Revier“
Grevenbroich · Die Gigabit-Strategie für das „Rheinische Revier“ ist fertiggestellt. Sie wurde im Zuge des Projekts „Reviermanagement Gigabit“, das vom Rhein-Kreis initiiert, finanziert und geleitet wurde, in Zusammenarbeit mit den zum „Rheinischen Revier“ zählenden Kommunen erstellt und markiert einen Meilenstein für die digitale Zukunft der Region.
Ziel ist es, den flächendeckenden Ausbau moderner Gigabit- und Mobilfunknetze zu beschleunigen. Jetzt haben alle Beteiligten die Gigabit-Strategie unterzeichnet und sich damit klar zu den gemeinsamen Zielen bekannt.
Landrat Hans-Jürgen Petrauschke betont, dass die Strategie dazu beiträgt, den nachhaltigen Ausbau der digitalen Infrastruktur in der Region weiter voranzutreiben. Davon profitieren die Bürger ebenso wie die Unternehmen. „Zukunftsfähige Gigabit-Netze steigern die Attraktivität unseres Wirtschaftsstandorts, sichern die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und schaffen Anreize für die Ansiedlung neuer, innovativer Wirtschaftsbereiche – und tragen damit zur Entstehung neuer Arbeitsplätze und Wertschöpfung bei“, erklärt der Landrat.
Die Gigabit-Strategie zielt auf die weitere Stärkung des „Rheinischen Reviers“. „Eine zuverlässige digitale Infrastruktur ist das Fundament für das wirtschaftliche Wachstum und den sozialen Fortschritt unserer Region. Dieses Strategiepapier skizziert unsere Vision, Ziele und Maßnahmen für den Ausbau einer zukunftsorientierten Gigabitinfrastruktur im Rheinischen Revier“, hebt Kreisdirektor Dirk Brügge hervor.
Die Gigabit-Strategie definiert klare Ziele für den Breitbandausbau. Dazu zählen die Ausweitung der aktuellen Breitbandversorgung auf eine flächendeckende FTTB- bzw. FTTH-Versorgung (Glasfaseranbindung bis ins Gebäude beziehungsweise in die Wohnung), die Schaffung einer betreiberübergreifenden, flächendeckenden Verfügbarkeit von 5G-Mobilfunk sowie die Schaffung von Synergien und Konvergenz beim Ausbau der Festnetz- und Mobilfunkinfrastrukturen unter Berücksichtigung der regionalen und infrastrukturellen Besonderheiten.
Zu den geplanten Maßnahmen zählt, neben den Fördermöglichkeiten durch Bund und Land den marktgetriebenen Ausbau weiter voranzubringen. Dabei sollen die Nutzung von Ausbausynergien, eine Optimierung und Digitalisierung von Genehmigungsverfahren wie durch das im Rahmen der Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes (OZG) entwickelte OZG-Breitbandportal sowie der Einsatz von alternativen Legemethoden zum Erreichen der Ziele beitragen.
Darüber hinaus wurden im Zuge der Gigabit-Strategie für das „Rheinische Revier“ zwei Modellprojekte entwickelt. Zum einen wurde ein Projekt für die Digitalisierung der Landwirtschaft initiiert, bei dem die Landwirte im „Rheinischen Revier“ gebeten worden sind, über den Funklochmelder der Bundesnetzagentur ihre Funklöcher auf landwirtschaftlichen Flächen zu melden.
Mit diesen Ergebnissen wird in einem nächsten Schritt an die Mobilfunknetzbetreiber herangetreten, damit auch diese Flächen versorgt werden können.
Zum anderen wurde ein Modellprojekt zur Entwicklung eines „Gewerbegebiets von morgen“ durchgeführt. Bei einer Großveranstaltung mit Experten aus den Bereichen Festnetz, Mobilfunk, Tiefbau und Strukturwandel wurde ein Modell entwickelt, das als Blaupause dienen kann und es Kommunen erleichtern soll, zukunftsorientierte Gewerbegebiete zu entwickeln.
Beteiligt an der Ausarbeitung der Gigabit-Strategie waren neben dem Rhein-Kreis die Kreise Düren, Heinsberg, Euskirchen sowie der Rhein-Erft-Kreis, die Städteregion Aachen sowie die kreisfreien Städte Aachen und Mönchengladbach und die „Zukunftsagentur Rheinisches Revier“. Unterstützt wurde der Prozess durch das Beratungsunternehmen „PwC“.
„Die Zusammenarbeit der Kreise, kreisfreien Städte und der Städteregion Aachen im ,Rheinischen Revier’ zeigt, wie stark wir sind, wenn wir unsere Kräfte bündeln“, erklärt Marina Tressel, Gigabit-Koordinatorin des Rhein-Kreises, die das Projekt geleitet hat. „Mit der gemeinsamen Gigabit-Strategie schaffen wir die Basis für eine leistungsstarke digitale Zukunft, die unser Revier in Zeiten des Strukturwandels weiter voranbringt und die Attraktivität unseres Standortes weiter steigert.“