Neues Buch zur Geschichte Kulturkampf am Gillbach
Eckum · In Rommerskirchen ist eine neue Veröffentlichung zur Orts- und Heimatgeschichte mit dem Titel „…wir sind und heißen mit Recht ,Ultramontane‘! – Kulturkampf in Rommerskirchen“ erschienen. Martin Lambertz, Lokalhistoriker aus Eckum, hat an dem nun zum Verkauf stehenden Buch rund zwölf Jahre gearbeitet. Herausgekommen ist ein recht beeindruckendes Werk von fast zwei Kilogramm Gewicht und rund 590 Druckseiten, welches sich dem Kulturkampf der 1870er und 1880er Jahre in Rommerskirchen widmet.
„Die Rommerskirchener Geschichte ist durch diverse Forschungen und Veröffentlichungen schon verschiedentlich untersucht worden, eine Untersuchung der Zeit des Kulturkampfes fehlte aber bisher“, sagt der Herausgeber und Autor des nun erschienenen Bandes. „Umso bemerkenswerter ist dies, weil mit der Pfarrchronik des Rommerskirchener Pfarrers Dr. Christian Heinrich Aumüller eine sehr bemerkenswerte Quelle aus dieser Zeit für unseren Ort vorliegt“, fügt er hinzu.
In Zeiten des Kulturkampfes in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts versuchte der Staat den Einfluss insbesondere der katholischen Kirche in Gesellschaft und Politik zurückzudrängen. Mit zahlreichen Gesetzen sollte dieses Ziel erreicht werden. Unter anderem über seine Erfahrungen mit den Folgen dieser gesetzlichen Maßnahmen berichtet Pfarrer Aumüller in seiner Chronik. Aber auch darüber hinaus stellt er das Ortsgeschehen aus seiner Sicht dar.
So erfährt man in seinen Aufzeichnungen beispielsweise Diverses über den Alltag der damaligen Anwohner der Gilbach, über gefeierte weltliche und religiöse Feste sowie über so manche Aufregung in der Bevölkerung oder beim Pfarrer selbst. „Durch die Lektüre der Chronik wird es dem Leser möglich, in die Lebenswelt der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts abzutauchen. Aumüller beschreibt pointiert und meinungsstark das Ortsgeschehen sowie das politische Geschehen teils bis hin zu Geschehnissen im Ausland. Für alle an der Geschichte Rommerskirchens Interessierten dürfte das Lesen der Pfarrchronik eine große Freude sein“, ist sich Lambertz sicher.
Eben jene Lektüre wird nun jedem Interessierten möglich. Ist das Original der im Pfarrarchiv „St. Peter“ Rommerskirchen lagernden Chronik handschriftlich in deutscher Schrift abgefasst und daher nicht für jeden und jede lesbar, kann man sich nun in Lambertz Veröffentlichung auf rund 450 Seiten dieser besonderen historischen Quelle widmen.
Dort sind die historischen Ausführungen des Pfarrers aus den Jahren 1873 bis 1885 nicht nur vollständig abgeschrieben, sondern auch sehr zahlreich kommentiert.
Es finden sich Erklärungen zu beinahe allen erwähnten Personen ebenso wie zu zahlreichen der genannten Orte jeweils am Ende der Textseiten. Darüber hinaus werden dem heutigen Leser unverständliche Begriffe erläutert. Eine Einleitung führt zudem in die Entstehungszeit der Pfarrchronik ein und stellt außerdem deren Verfasstheit sowie Verfasser, den Rommerskirchener Pfarrer Christian Heinrich Aumüller, und die Methodik der Edition vor.
Über die Edition der Pfarrchronik hinaus bietet der neu erschienene Band auch einen Aufsatz über die Zeit des Kulturkampfes in Rommerskirchen.
Für diesen wurden nicht nur die Aumüllersche Pfarrchronik, sondern auch zahlreiche weitere Quellen aus einschlägigen Archiven ausgewertet. Erstmals wurde damit der Kulturkampf in Rommerskirchen umfassend untersucht.
Die Veröffentlichung des Buches wurde unterstützt vom Kreisheimatbund, der „Bürger-Stiftung Rommerskirchen“, der VR Bank und der Pfarrei „St. Peter“ Rommerskirchen.
Es ist zum Preis von 18 Euro erhältlich im Pastoralbüro der katholischen Kirchengemeinde in der Rommerskirchener Kirchgasse sowie bestellbar beim Herausgeber und Autor selbst (per Mail an: martin.lambertz@t-online.de).