Monika Weber, die etwas andere „Energie-Beraterin“ Das Karma schlägt gnadenlos zurück!

Rommerskirchen · Nein, sie tanzt bei Vollmond nicht nackt durch den Garten. Und sie bearbeitet auch keine kleinen Strohpuppen mit langen Nadeln. Schamanin Monika Weber hat vielmehr eine besondere Gabe: Sie kann die Aura ihrer Mitmenschen sehen. Und deshalb kann sie in den unterschiedlichen Aura-Schichten „Abdrücke“, Verspannungen, lösen, die dort das Leben – oder auch eines der vorherigen Leben – hinterlassen hat.

Schamanin Monika Weber päppelte mit „Ragna“ bereits den dritten Raben auf, der ihr nun die Treue hält. Darüber hinaus umsorgt sie „einen Teich voller Fische, zwei Schildkröten, zwei Hunde („Apollo“ und „Luna“) und vier Wellensittiche“.

Foto: KV./Gerhard P. Müller

Doch der Reihe nach: Monika Weber (52), die beruflich in einem ambulanten OP arbeitet und seit 2016 in Rommerskirchen wohnt, ist ein „Schwarzwaldmädel“. Als Kind hatte sie ein Nah-Tod-Erfahrung: „Während eines Urlaubs am Mittelmeer bin ich ertrunken und wurde wiederbelebt“, erzählt sie offen. Sie sei aus dem Boot gefallen und im Wasser immer tiefer gesunken. „Es war hell, wunderschön und freundlich. Ich hatte das Gefühl: Ich komme jetzt nach Hause“, beschreibt sie ihre Erinnerungen. Und fügt an: „Auf einmal war ich wieder auf dem Boot und habe Wasser gespuckt“. Ihr Stiefvater hatte sie gerettet.

Danach sei alles anders gewesen. „Und ich war anders als andere Kinder. Ich bin barfuß durch den Wald gelaufen, auf Bäume geklettert, habe mit den Tieren gesprochen, habe die verletzten von ihnen nach Hause gebracht.“ Auch die Fähigkeit, die Aura der Mitmenschen zu sehen, entwickelte sich damals. Allerdings sei sie in einem strengen katholischen Haushalt aufgewachsen. „Da gibt es so etwas nicht“, betont sie. Und fügt lachend an: „Hexenverbrennungen gibt es zum Glück ja nicht mehr.“

Im hinteren Teil des Gartens befindet sich dieser Meditationshügel, auf den sich Monika Weber gerne zurückzieht. Manchmal begleitet sie dabei ihr Sohn, der auch eine „Gabe“ habe. Momentan ist der Fast-18-Jährige allerdings nicht immer begeistert, wenn Mama ihn „ausliest“. Dann hört die Schamanin oft auch ein „Hör auf damit!“.

Foto: KV./Gerhard P. Müller

Monika Weber muss sich also allein in ihrer neuen Welt zurechtfinden. Erst 1998 trifft sie auf eine Reiki-Meisterin, geht bei ihr in die Lehre, erfährt viel über die menschliche Spiritualität. (Reiki ist ein esoterisches Konzept, das aus Japan stammt. Die Gillbacher Schamanin macht da allerdings keine großen Unterschiede: „Letztendlich ist alles eins.“)

Später verbringt sie viel Zeit in einem indischen Ashram. Yoga und Meditation sollen ihr helfen, zu sich selber zu finden. „Danach bin ich zu einem Schamanen gegangen“, erzählt sie über ihren weiteren Lebensweg. Sie habe ein Jahr lang konkret mit einem russischen Schamanen gearbeitet („Zeit und Raum existieren für einen Schamanen nicht.“) Und der habe sofort gesehen, dass sie „anders“ sei.

Ihrer Vorstellung nach unterteilt sich die Aura, die Monika Weber bei ihren Mitmenschen sieht, in vier Schichten: Es gebe den physischen, den psychischen, den geistigen Körper und die Seele. Letztere sei das Unvergängliche; „sie reist von Leben zu Leben. Sie lernt in jedem Leben etwas dazu“, erklärt die Schamanin. Und sie fügt an: „Wir sind alle Energie, wir bestehen aus Energie.“

Monika und Michael Weber mit ihren beiden Hunden. Er stammt übrigens aus Köln und berichtet begeistert, wie ein Schamanen-Kollege seiner Gattin ihn von dauerhaften Rückenschmerzen befreit habe: er drückte ihm ein Wirbelsäulen-Modell in die Hand, bearbeitete die Nervenbänder des Modells mit einer Art Stricknadel – und seitdem sei er schmerzfrei …

Foto: KV./Gerhard P. Müller

Zweifel an der Seelenwanderung (wo kommen für immer mehr Menschen die Seelen her?) lässt sie nicht zu: „Wir sind nicht der einzige Planet in unserem Universum“, merkt sie an und betont, dass die Wiedergeburt auch auf anderen Planeten und in ganz anderen Lebewesen erfolge könne. Vom Leben auf Beteigeuze zum Leben als Hundefloh, quasi.

Diese Leben hinterlassen, wie schon eingangs erwähnt, „Abdrücke“ in den Aura-Schichten und auf der Seele. Traumata und Unfälle können zu diesen Spuren führen, die sich zu „immer wiederkehrenden Mustern“ entwickeln, „die sich nicht auflösen lassen“. Ständige Probleme mit dem Rücken, stets Stress mit den Mitmenschen oder auch Depressionen können die Folge sei. Genau da aber setzt der Schamane (in anderen Kulturen auch der „Medizinmann“) an. Er (oder in diesem Falle sie) geht auf eine „schamanische Reise“.

Der Weber‘sche Garten mitten in Eckum ist groß, bestens gepflegt und eine echte Augenweide.

Foto: KV./Gerhard P. Müller

Monika Weber versetzt sich dann mit Hilfe von Rasseln und Trommeln in Trance, schafft sich zum eigenen Schutz einen „Heiligen Raum“, um nach Bildern, Sequenzen oder Situationen zu suchen, die Hinweise auf den Grund der Aura-Verletzung geben. Dabei sind die Antworten nicht detailliert (also nicht: „Im Winter 1206 hast du als Vogt in einem Eifeldorf eine unschuldige Frau hinrichten lassen“), sondern oft nur Hinweise (zum Beispiel: „Du sitzt blutüberströmt an einem Brunnen.“).

„Schamanen reisen bei ihren Sitzungen mit Tieren“, betont sie weiter. Ihre „Krafttiere“ seien ein Braunbär, eine Kobra, ein Leopard oder auch ein Hirsch. Sie dienen quasi als Schutz, wenn sie in der „oberen Welt“ (Visionsreisen) oder in der „unteren Welt“ (im Seelen-Anteil) unterwegs ist. Und im besten Fall gelingt es ihr, die „Abdrücke“ aufzulösen.

Dabei achte jeder Schamane genau darauf, keinem Klienten zu schaden: „Wenn ich jemandem schade, trifft es mich mit siebenfacher Kraft zurück. Das ist ein kosmisches Gesetz“, betont sie mit Nachdruck. Und sie fügt an: „Wenn auf eins Verlass ist, dann ist es das Karma. In diesem oder im nächsten Leben schlägt es zu.“

Wie aber erfährt Monika Weber, ob sie in dem Bemühen, den „Energieknoten aufzulösen, die Energie neu zu sortieren“ erfolgreich war? Das würden die Klienten bestätigen. „Und es kommen zu den Schamanen alle – vom Bürgermeister bis zur Putzfrau. Auch Ärzte“, betont sie im Brustton der Überzeugung.

Übrigens: Die Frage, was sie an den Gillbach geführt hat, beantwortet sie ganz klar: „Rommerskirchen hat eine gute Energie.“ Und Grevenbroich? „Geht so!“