Am südlichen Siedlungsrand von Otzenrath – zwischen Hofstraße und Bahngleisen – entwickelt die RWE Power AG in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Jüchen auf einer Fläche von rund 2,6 Hektar ein innovatives, ressourcenschonendes und energieeffizientes Wohngebiet. Insgesamt sollen bis zu 100 Wohneinheiten in Form von Einfamilienhäusern, Doppelhaushälften, Kettenhäusern sowie Mehrfamilienhäusern entstehen.
Ziel der Ressourcenschutzsiedlung ist die Einsparung von Rohstoffen, CO2 und Energie, die ein Gebäude über seinen gesamten Lebenszyklus benötigt. Sie soll Bauherren aufzeigen, wie beim Hausbau nachhaltiger Ressourcenschutz betrieben werden kann. Das Konzept wird ergänzt durch ein innovatives Wärmeversorgungssystem, welches durch die Stadtentfalter Jüchen GmbH, einer gemeinsamen Gesellschaft der Stadt und der NEW-Gruppe, zur Verfügung gestellt und betrieben wird. Zentrale Geothermie-Sonden und Luft-Wasser-Wärmepumpen werden auf einer angrenzenden Fläche installiert und über eine eigens errichtete Photovoltaikanlage mit Strom versorgt. Dieses Konzept gewährleistet eine klimaneutrale Wärmeversorgung aus erneuerbaren Energien.
Neben dem Wärmeversorgungskonzept sollen auch im Hochbau der Gebäude Aspekte des Ressourcenschutzes umfassend berücksichtigt werden. Hierfür hat die RWE Power AG in enger Abstimmung mit der Stadt Jüchen die QNG-Zertifizierung als maßgebliches Instrument ausgewählt. Um das „Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude“ (QNG) zu erhalten, müssen Gebäude spezifische ökologische, soziokulturelle und ökonomische Anforderungen erfüllen. Die QNG-Zertifizierung in der Ressourcenschutzsiedlung ist freiwillig, wird aber durch ein zweistufiges Prämiensystem der RWE Power finanziell unterstützt.
Während die Zertifizierung freiwillig ist, gilt es für die künftigen Häuslebauer in der Ressourcenschutzsiedlung dennoch verschiedene Punkte zu erfüllen, wie in einer Informationsveranstaltung im vergangenen Jahr erklärt wurde. Dazu gehört zum Beispiel, mindestens 40 Prozent der Vorgartenfläche dauerhaft zu begrünen, nur wasserdurchlässige Stellplatzflächen und Zuwege anzulegen sowie, je nach Art des Daches, Dachbegrünung einplanen zu müssen. Obendrein seien Photovoltaikanlagen verpflichtend zu errichten und die Nutzung von fossilen Brennstoffen für Wärme- und Warmwasserversorgung nicht zulässig.
Aktuell wird die Fläche der künftigen Ressourcenschutzsiedlung für die anstehenden Tiefbauarbeiten vorbereitet. Zunächst wird die Kanalisation angelegt. Anschließend werden die unterirdischen Versorgungsleitungen für Strom, Wasser, Nahwärme und Telekommunikation verlegt. Danach erfolgt der Ausbau der Verkehrsflächen zunächst als Baustraße. Die Verkehrsverbindungen werden im Nordwesten zur Bahnstraße und im Osten zur Hofstraße hergestellt, wo zudem eine Verkehrsinsel versetzt wird. Die Fertigstellung des Grundausbaus ist bis Ende des Jahres geplant.
Ab Ende des vierten Quartals sei der Baubeginn für private Bauherren angedacht, hieß es im vergangenen Jahr. Da eine Bauverpflichtung gilt, müssen die Grundstücke innerhalb von drei Jahren nach Fertigstellung des Grundausbaus mit einem bezugsfertigen Wohnhaus bebaut werden. Für interessierte Käufer stehen derzeit noch freie Baugrundstücke in der Ressourcenschutzsiedlung zur Verfügung. Ansprechpartnerin ist Nina Klepgen, RWE Power AG (nina.klepgen@rwe.com). In absehbarer Zukunft wird Otzenrath also ordentlich wachsen. -dafu