„Jüchen liegt mir am Herzen“ Bürgermeisterkandidat Philipp Sieben will frischen Wind in seine Heimat bringen

Jüchen · „Jüchen liegt mir am Herzen. Hier ist meine Heimat – ich will, dass es hier gut läuft.“ Beim „Talk auf dem Roten Sofa“ hat Philipp Sieben sich und seine Beweggründe zur Kandidatur ausführlich vorgestellt. Der vom Vorstand der SPD Jüchen nominierte Bürgermeisterkandidat will bei der Kommunalwahl am 14. September ins Rathaus einziehen – und hat für das Amt und die Stadt eine Menge frischer Ideen. Die Gäste im restlos gefüllten „Roten Salon“ dankten dem 39-jährigen Otzenrather mit langem Beifall für seine gelungene Präsentation.

Bürgermeisterkandidate Philipp Sieben (Mitte) mit den SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Anna Strohbach und Norbert John.

Foto: Birgit John/SPD Jüchen

Als parteiloser Verwaltungsfachmann tritt Philipp Sieben für die SPD zur Bürgermeisterwahl an – und sieht in dieser Konstellation eine Menge Vorteile: „Unabhängigkeit heißt für mich: Ich möchte hingehen und mit allen über die besten Lösungen sprechen. Ich denke, dass es ein Vorteil ist, wenn man von außen dazukommt und von außen draufschaut und nicht unbedingt aus der Jüchener Politikblase stammt. Ich nehme Ideen aus anderen Städten mit, die man hier einbringen kann und bin dabei völlig ungebunden. Lassen Sie uns einfach gemeinsam darüber sprechen: Was ist das Beste für Jüchen?“

Thema der Fragen der SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Anna Strohbach und Norbert John war natürlich auch die Qualifikation des Kandidaten, der derzeit als Regierungsdirektor bei der Bezirksregierung Köln tätig ist und bereits im NRW-Wissenschaftsministerium sowie in verschiedenen Stadt- und Kreisverwaltungen Erfahrungen sammelte – unter anderem sechs Jahre im Ordnungs- und Liegenschaftsamt der damaligen Gemeinde Jüchen. Verwaltungshandeln und die Verhältnisse in seiner Heimatstadt sind im daher absolut vertraut: „Zu vielen ehemaligen Kolleginnen und Kollegen habe ich immer noch einen guten Kontakt – und das finde ich sehr schön. Das freut mich.“

Gemeinsam mit den Bürgern, mit der Politik und den Mitarbeitenden im Rathaus will Philipp Sieben frischen Wind in die Stadt bringen. „Ich glaube, dass ich die Menschen hier kenne, weil ich hier aufgewachsen und verwurzelt bin. Ich weiß, wie die Menschen ticken. Und ich nehme die Menschen ernst. Außerdem besitze ich die Fähigkeit zuzuhören. Für mich ist der Dialog mit Bürgerinnen und Bürgern keine lästige Pflicht, die man erfüllen muss, sondern etwas, das ich wichtig finde und das mir auch Spaß macht: dass man einfach auf die Menschen zugeht und zuhört. Ich bin fest überzeugt, wenn man ernsthaft mit den Menschen spricht, sie mit ihren Sorgen und Fragen ernst nimmt, dann sind viele auch bereit, Lösungen zu erarbeiten. Das ist mir wichtig. Und deswegen bin ich davon überzeugt, dass ich der Richtige für den Job bin.“

Offenheit und Dialogbereitschaft sind zentrale Anliegen des 39-Jährigen, der den Großteil seines Lebens in Otzenrath verbracht hat: „Es gibt sicherlich einiges, was ich verändern würde. Das erste wäre mehr Kommunikation: Ich würde gern mit den Fraktionsvorsitzenden einen Ältestenrat gründen, um dann zu schauen: Welche politische Agenda will man in den nächsten Jahren verfolgen? Was sind die wichtigsten, dringendsten Probleme, die in Jüchen angegangen werden müssen? Im Rathaus ist meiner Meinung nach außerdem ein gewisser Wandel der Führungskultur notwendig. Dazu zählt Vertrauen. Ich weiß sehr gut, wie ein Rathaus funktioniert.“

Für den Amtsinhaber lässt Philipp Sieben dabei durchaus Wertschätzung erkennen: „Harald Zillikens respektiere ich als Mensch – ich habe großen Respekt vor ihm. Ich glaube, niemand kann ihm großes Engagement für die Stadt absprechen. Das heißt aber nicht, dass ich mit allen Entscheidungen einverstanden bin, die er trifft. Inhaltlich bin ich bei vielem anderer Meinung als er. Ich finde, es wird einfach Zeit für etwas Neues. Ich komme für mich zu dem Schluss, dass es anders gehen muss, dass es besser gehen muss.“

Und wie soll sich Jüchen nach Ansicht des Bürgermeisterkandidaten der SPD entwickeln? Hier hat Philipp Sieben ebenfalls klare Vorstellungen: „Drei Punkte sind mir besonders wichtig: Mobilität, bezahlbarer Wohnraum und ein lebenswertes Umfeld. Ich denke, es muss einen roten Faden geben in der Stadtentwicklung. Den sehe ich ehrlich gesagt im Moment nicht. Wenn ich gewählt werden sollte, möchte ich Jüchen zu einer Wohnstadt weiterentwickeln, die eine hohe Lebensqualität aufweist.“

Seine Motivation bezieht er nicht allein aus seiner tiefen Verwurzelung vor Ort, sondern auch aus ganz persönlicher Perspektive: „Ich habe eine kleine Tochter, und ich will, dass es hier in 30, 40, 50 Jahren noch lebenswert ist. Ich möchte einfach, dass wir hier eine gute Zukunft haben.“ Neben der Sanierung der städtischen Finanzen liegt Philipp Sieben daher die Zeit nach der Braunkohle sehr am Herzen: „Die Tagebaufolgelandschaft bedeutet für Jüchen eine große Chance. Welche Stadt hat schon die Möglichkeit, solche Flächen von Grund auf neu zu gestalten? Das gibt es sonst nirgendwo. Diese große Chance muss aber richtig angegangen werden, denn es wird Jüchen auf Jahrhunderte prägen.“

Beim nächsten „Talk auf dem Roten Sofa“ steht wieder vermehrt die „große Politik“ im Mittelpunkt: Am Montag, 10. Februar, 19 Uhr befragen die Ortsvereinsvorsitzenden Anna Strohbach und Norbert John im „Roten Salon“ Ina Spanier-Oppermann: Die erfahrene Politikerin kandidiert für die SPD im Wahlkreis 109, zu dem Jüchen gehört, für den Bundestag.