Den einen Moment redet sie, den nächsten bricht sie in Gesang aus. Ganz normal für Eva, sind sich ihre Mutter Fatmata Kamara und ihre beste Freundin Dana einig. Gesungen habe sie irgendwie schon immer, berichtet die Gieratherin: „Gesangsunterricht hatte ich aber nur einmal für eine kurze Zeit.“
Umso beeindruckender ist, dass die 13-Jährige sich alles selbst beibringt – sogar Bass, Keyboard und akustische Gitarre zu spielen. Und das rein nach Gehör, denn Noten lesen könne sie nicht. Als dann im vergangenen Jahr das Gymnasium Jüchen zum ersten Talentwettbewerb einlud, bewarb sich Eva. Ihr erster Auftritt überhaupt vor Publikum. Sie sang das Lied „All I want“ von Olivia Rodrigo, hinterließ dabei mächtig Eindruck. „Ich habe Eva damals zum ersten Mal richtig singen gehört. Ich hatte sofort Gänsehaut“, erzählt Simone Dahmen, gute Freundin der Familie und Mutter von Evas bester Freundin, „es war mucksmäuschenstill, das Publikum war total gerührt und bei Lehrern flossen Tränen.“
Beim Talentwettbewerb heimste zwar jemand anderes den Sieg ein, doch mit ihrem Auftritt hatte die Achtklässlerin viele Zuhörer umgehauen. Schon kurze Zeit später trat sie der schuleigenen Big Band bei und sang unter anderem bei der Themenwoche vor den Sommerferien. „Ich habe damals zu Fatmata gesagt: Habt ihr Eva schon einmal bei einer Casting-Show angemeldet? Sonst mache ich das“, lacht Simone Dahmen.
Da sie nicht die Einzige war, die sich begeistert von der Nachwuchssängerin zeigte, informierte sich die Familie, ob es offene Castings gab. „Ich habe früh gemerkt, dass Eva musikalisches Talent hat und ich wusste, dass wir sie irgendwann bei einer Castingshow anmelden. Nur nicht, dass wir das jetzt machen würden“, schmunzelt Mutter Fatmata. Und wie es der Zufall wollte, passte das Timing perfekt. Eva reichte eine Bewerbung für die 13. Staffel von „The Voice Kids“ ein und erhielt nur wenige Tage später eine Einladung.
So machte sich die Familie vergangenes Jahr auf den Weg nach Berlin für die „Blind Auditions“. Den ersten großen Fernsehauftritt wollten sich natürlich auch Freundin Dana und ihre Mutter Simone nicht entgehen lassen. So fuhren sie ebenfalls nach Berlin, um Eva vom Publikum aus kräftig anzufeuern und moralische Unterstützung zu bieten. Darüber freute sich die 13-Jährige sehr, denn die Aufregung war groß: „Die ganze Erfahrung war schon krass. Ich kann das immer noch nicht ganz glauben; selbst, wenn ich mich im Fernsehen sehe.“
Bei den „Blind Auditions“ ging es dann für Eva darum, mindestens einen der vier Coaches – Ayliva, Stefanie Kloß, Clueso und Wincent Weiss – rein mit ihrem Gesang zu überzeugen. Denn diese sitzen mit dem Rücken zu den Kandidaten und sehen erst, wer sich hinter der Stimme verbirgt, wenn sie einen Buzzer drücken. Mit dem Song „Leave (get out)“ von JoJo trat die 13-Jährige an und überzeugte damit Ayliva und Clueso. Lange überlegen, für welches Team sie sich entscheiden sollte, musste sie aber nicht: „Mein Vorbild ist Ayliva, daher habe ich gehofft, dass sie sich umdreht.“ Da war die Freude über das Weiterkommen natürlich noch größer.
Auch für die nächste Runde, die so genannten „Knockouts“, in denen jeweils vier Talente eines Teams gegeneinander antraten, ging es wieder nach Berlin. Ihr war schnell klar, dass sie in einer unheimlich starken Gruppe antreten würde. „Da hatte ich nicht viel Hoffnung, in die nächste Runde zu kommen“, berichtet Eva. Ein Coaching mit Ayliva, die Tipps gab, und weiterer Unterricht mit ihren Gesangscoaches standen auf dem Plan. Das Feedback sei richtig gut gewesen („Einer der Vocal Coaches sagte, er habe Gänsehaut bekommen.“), dennoch war die Aufregung groß.
Davon bekamen die Zuschauer aber nichts mit, als sie selbstbewusst ihre Version von „Bust Your Windows“ von Jazmine Sullivan zum Besten gab. Coach Ayliva zeigte sich im Anschluss begeistert, dass Eva den Song so gut umgesetzt habe. Ihre Power beeindruckte letztlich so sehr, dass sie tatsächlich als erste aus Team Ayliva ein Finalticket in Händen halten durfte. Während Eva sich in dem Moment nur dachte „Was?“, fiel Mutter Fatmata im Backstagebereich vor Freude auf die Knie. „Eva gehört ins Finale, weil sie einfach so eine unglaublich große Energie hat in ihrer Stimme“, erklärte Ayliva ihre Entscheidung. Die Nachricht vom Einzug ins Finale wurde dann natürlich auch mit den Liebsten, die Zuhause mitfieberten, geteilt. „Ich bin richtig stolz auf Eva“, strahlt ihre beste Freundin Dana.
Nun gilt es also für Eva, sich auf das große Livefinale an Karfreitag in Berlin vorzubereiten. Einen großen Dank richtet die Familie in diesem Zuge an das Gymnasium Jüchen und Schulleiter Hakan Ören, die die Schülerin bei ihrer Teilnahme an „The Voice Kids“ sehr unterstützten. Denn die Dreharbeiten haben auch während der Schulzeit stattgefunden.
Am kommenden Freitag, 18. April, wird das Finale live um 20.15 Uhr in SAT.1 und im Joyn-Livestream zu sehen sein. Und das letzte Wort wird dabei nicht die Jury haben: Wer der Sieger von „The Voice Kids“ wird, haben ganz allein die Zuschauer in der Hand. Denn sie stimmen (per SMS, Telefon oder in der „Joyn“-App) für ihren Favoriten ab. „Es ist krass, dass ich es so weit geschafft habe. Selbst, wenn ich nicht gewinne, bin ich stolz auf mich“, resümiert die 13-Jährige nun kurz vorm Finale.
Neben Daumen drücken heißt es also: Kräftig voten, damit das Gierather Gesangstalent zur Siegerin der 13. Staffel „The Voice Kids“ gekürt wird!