Bürgerstiftung verleiht Engagement-Preis an Matthias Broich Voller Einsatz für Priesterath: „Es gibt immer etwas zu tun“
Jüchen · Bereits um 15. Mal hat die Bürgerstiftung Jüchen ihren Engagement-Preis, unterstützt durch die NEW, verliehen. Als „Allatgsheld“ wurde in diesem Jahr Matthias Broich, der sich in seiner Heimat Priesterath in besonderer Weise engagiert, geehrt.
Matthias Broich ist ein echtes Priesterather Urgestein. In Alt-Priesterath aufgewachsen, siedelte er nach Neu-Priesterath um, wo er bis heute lebt. Seine Heimat liegt ihm sehr am Herzen, daher setzt er sich schon seit vielen Jahren in verschiedenen Bereichen ein. Unter anderem war Matthias Broich, als es an die Umsiedelung von Garzweiler, Priesterath, Stolzenberg und der südlichen Jülicher Straße ging, im 1980 bestimmten Umsiedelungsausschuss aktiv.
Ein besonderes Anliegen ist dem Priesterather seit der Umsiedlung jedoch der Dorfanger mit dem Wegekreuz, ein gusseisernes Wahrzeichen aus dem Jahr 1848, das 1991 in die Jüchener Denkmalliste aufgenommen wurde. „Matthias Broich hat das Kreuz als Anwohner des Dorfangers täglich vor Augen. Es ist mehr als ein Denkmal, es ist ein Symbol seiner Heimat“, bringt es Joachim Drossert, Vorsitzender der Bürgerstiftung Jüchen, in seiner Laudation auf den Punkt.
Bereits 2002 setzte sich Matthias Broich mit der Dorfgemeinschaft Priesterath-Stürzelberg 1958, zu deren Vorstand er gehörte, für die Restaurierung des Denkmals ein. Der Zahn der Zeit und ungünstige Witterungsverhältnisse setzten dem Wegekreuz alsbald wieder zu, sodass es 2019 erneut Spuren von Rostfraß zeigte. Da die Dorfgemeinschaft seit 2012 ruhend gemeldet war, nahm Matthias Broich es dann persönlich in die Hand, Kontakt mit der Stadt Jüchen bezüglich einer Restaurierung aufzunehmen.
Von da an intensivierte sich sein Einsatz für den Dorfanger rund um das Wegekreuz zusehends – das animierte auch andere, sich zu engagieren. Das ganze Jahr über wird die Fläche von der Nachbarschaft gepflegt. „Rund 20 Personen sind es, die sich kümmern. Es ist immer etwas zu tun“, schmunzelt der Geehrte, der bei allen Anliegen den Austausch zwischen Dorfgemeinschaft und Verwaltung übernimmt. Im Herbst 2022 wurde der Dorfanger dann sogar in Zusammenarbeit mit dem Amt für Stadtentwicklung teilweise neu gestaltet. Lavendel, Strauchrosen und Bäume wurden gepflanzt, eine Staudeninsel angelegt und neue Bänke aufgestellt.
Zu einem lebendigen, einladenden Ort, einem Ort der Begegnung und des Innehaltens – für die Dorfbewohner, aber auch Besucher – sei der Platz dank des ehrenamtlichen Engagements geworden, erklärt Joachim Drossert. Das zeige sich besonders eindrücklich in der Weihnachtszeit. Denn das Aufstellen eines gut sechs Meter hohen Tannenbaums sei immer ein Highlight zum Jahresende. „Herr Broich zeigt uns, wie wichtig ehrenamtliches Engagement für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft ist. Ohne Menschen wie ihn wäre unsere Welt ärmer“, so der Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung, „er verdient unser aller Respekt und Dankbarkeit.“
Auch Bürgermeister Harald Zillikens, der obendrein Mitglied des Stiftungsrats der Bürgerstiftung Jüchen ist, ließ es sich nicht nehmen, bei der Ehrung von Matthias Broich dabei zu sein. Er betonte: „Was Ehrenamtler wie Sie machen, ist für unser Zusammenleben sehr wichtig. Heimat gestalten wir hier vor Ort. Das können wir nicht als Stadt alleine oder durch die Politik machen.“
„Ich werde auf jeden Fall weitermachen“, versprach Matthias Broich dann auch prompt. Wofür die 500 Euro, mit denen der Engagement-Preis dotiert ist, eingesetzt werden sollen, weiß er schon ganz genau: „Das Geld wird der weiteren Pflege und Verschönerung des Dorfangers einschließlich des Wegekreuzes zugutekommen.“