FDP-Fraktionsvorsitzender Konrad Thelen nimmt Stellung zum Gastbeitrag von Heinz Kiefer Schullandschaft hat oberste Priorität

Jüchen · Konrad Thelen, FDP-Fraktionsvorsitzender und seit 50 Jahren Ehrenamtler im Sport, nimmt Stellung zum Gastbeitrag von Heinz Kiefer, Vorsitzender des SSV Jüchen, der am 11. Januar unter dem Titel „2024 war für Vereine ein ereignisreiches Jahr“ (www.erft-kurier.de/juechen/ein-gastbeitrag-von-heinz-kiefer) im Top-Kurier erschienen ist.

Konrad Thelen, Fraktionsvorsitzender FDP Jüchen.

Foto: privat

„Vereine müssen die Einstellung zum Ehrenamt überdenken und noch mehr Kräfte im Ehrenamt generieren, um die hohen Standards der Sportstätten aufrecht zu erhalten.“ Meine Äußerung zur Sportlandschaft in Jüchen steht. Auch wenn sie völlig aus dem Zusammenhang gerissen zitiert wurde.

Vor zwei Jahren habe ich mir die Mühe gemacht, einen Sportstättenvergleich zwischen den einzelnen Kommunen des Rhein-Kreises zu machen. Dabei wurde die Einwohnerzahl in Relation zur spezifischen Sportfläche gestellt. Es dürfte niemanden verwundern, dass wir beim Vergleich der Hallenschwimmbäder mit unseren beiden Becken mit weitem Abstand führen. Auch bei den Fußballfeldern liegen wir klar an erster Stelle, lediglich bei den Sporthallen landen wir auf Platz zwei.

Neben dem quantitativen Vergleich ist der qualitative Bereich zu untersuchen. Die 3-fach-Hallen am Schulzentrum und in Bedburdyck sind neuwertig, in der 2-fach-Halle am Schwimmbad Jüchen wurden Heizung und Lüftung ausgetauscht. Die Technik beider Schwimmbäder wurde weitgehend erneuert. Der Kunstrasen in Bedburdyck erhielt einen neuen Belag, die Rasendrainage in Jüchen wird verbessert.

Ganz nebenbei: Otzenrath erhielt zwischenzeitlich ein zusätzliches Kleinspielfeld. Noch nicht erwähnt: Viele unserer Bürgerhallen werden sinnvollerweise für sportliche Zwecke mitgenutzt. In alle wurde in den letzten Jahren kräftig investiert. Unsere Sportvereine erhalten zudem eine jährliche Unterstützung von 40.000 Euro für die Jugendarbeit. Die Feier zur Ehrung der Gemeindemeister zahlt die Stadt, die Verwaltungsarbeit des Sportverbandes wird unterstützt.

Ein Blick in den Haushalt der Stadt verdeutlicht: Diese Struktur kostet viel Geld. Und sie kann in diesem Umfang nur aufrechterhalten werden, wenn Ehrenamtler sich einbringen. Mir ist bewusst, dass die Akquise des Ehrenamtes nicht einfach ist. Jeder Vereinsvorstand kennt dieses gesellschaftliche Problem.

Angesichts der allgemein diskutierten finanziellen Notlage der Kommune sieht die FDP sich genötigt, zu priorisieren. Prio Eins ist mit absolutem Vorrang die Umgestaltung unserer Schullandschaft, die rund 75 Millionen Euro kosten wird. Unsere Sportlandschaft wollen wir dem nachgeordnet quantitativ und qualitativ erhalten. Erweiterungsbedarf sehe ich deshalb zurzeit nicht.

Warum unsere derartige Positionierung eine Abkanzelung, Diskreditierung und Herabwürdigung sein soll, erschließt sich mir nicht. Die Wortwahl missfällt mir.