Stadt Jüchen verlieh Heimat-Preis und Ehrenamtspreis 2025 Ein großer Dank für besonderes ehrenamtliches Engagement

Jüchen · Zu einer besonderen Feierstunde lud die Stadt Jüchen am Dienstag in das Haus Katz ein: An dem Abend wurde nicht nur der Heimat-Preis, sondern auch der Ehrenamtspreis 2024 verliehen.

Bürgermeister Harald Zillikens (3. v. r.) mit Vertretern der Gewinnervereine des Heimat-Preises 2024 (v. l.): die NABU-Ortsgruppe Jüchen, der Gesangverein „Eintracht“ Hoppers und der VfL Otzenrath 1909.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Daniela Furth

Die zahlreichen Ehrenamtler, die sich für ihre Mitbürger und ihre Gemeinschaft vor Ort einsetzen, prägen in großem Maße das, was wir unter Heimat verstehen. Ohne sie wäre vieles nicht möglich. Um dieses Engagement zu ehren, kamen zahlreiche Gäste, darunter unter anderem diejenigen, die die Vorschläge für die Auszeichnungen eingereicht hatten, Ausschussmitglieder des Kultur- und Partnerschaftssausschusses sowie des Hauptausschusses der Stadt Jüchen zusammen. Musikalisch untermalt wurde das Ganze von Szymon Zurawaski, Musikschüler der Kreismusikschule, am Klavier.

„Et is Heimat, wenn wir zesamme stonn – heißt es so schön auf Kölsch. Heimat entsteht, wenn wir zusammenstehen“, so Bürgermeister Harald Zillikens, „ich möchte mich bei allen bedanken, die mit ihrem unermüdlichen Engagement unsere Gemeinschaft in Jüchen stärken und genau dieses Zusammengehörigkeitsgefühl mit Leben füllen“.

Als erster Programmpunkt des Abends stand die Verleihung des Heimat-Preises an. Über den mit 2.500 Euro dotierten 1. Platz durfte sich der VfL Otzenrath 1909 freuen. Dieser konnte durch sein reges Vereinsleben und dem gelebten Vereinsmotto „#Heimatliebe‘ überzeugen. Insbesondere die Musical-Projekte der Kinder und Jugendabteilung würden jungen Menschen Raum geben für Kreativität, Akzeptanz und gegenseitigen Respekt, hob der Bürgermeister hervor. 2. Vorsitzende Monika Jendrosch und Oberturnwartin Irina Frentzen freuten sich sehr über die Anerkennung.

Gerechnet hätten sie damit nicht, so Jendrosch: „Wir haben einfach gedacht, wir versuchen unser Glück mit unseren Tanz-Mädels, weil die Heimat passend zu unserem Motto im Vordergrund stand.“ Die Tänzerinnen im Alter zwischen fünf und 18 Jahren seien es auch, die den Preis verdient hätten, „nicht wir“, sind sich die beiden Frauen einig. Die Kids wurden dann auch beim Training am Mittwoch mit dem Preis überrascht. Wie das Preisgeld investiert werden soll, habe übrigens schnell festgestanden, verrät Frentzen: „Damit wir mehr Kinder auf die Bühne kriegen, war eine Erweiterung schon länger Thema. Beim nächsten Musical werden wir noch einmal 20 Kinder mehr dabei haben und um die 100 Tänzerinnen auf der Bühne stellen.“ Der Rest des Preisgeldes gehe dann in das Jubiläums-Musical 2025, denn bereits zum zehnten Mal werde dieses Projekt auf die Beine gestellt.

Der 2. Platz des Heimat-Preises ging an die NABU-Ortsgruppe Jüchen. 26 aktive Mitglieder hat die Gruppe, die sich monatlich trifft, um ihre zahlreichen Aktionen und Maßnahmen zum Naturschutz zu planen und durchzuführen. Ob Amphibienrettung bei Schloss Dyck, Baumpflanzungen oder die Pflege der 350 Nistkästen im Stadtgebiet, mit ihrem Einsatz leisten die Ehrenamtler einen wichtigen Beitrag für ihre Heimat und deren Zukunft. Stellvertretend für die Ortsgruppe nahmen Dieter Bienert und Swen Thiedig den Preis entgegen. „Diese Anerkennung zeigt, dass unser Einsatz von den Menschen gesehen wird“, freut sich Dieter Bienert, „dafür tun wir das nicht, aber es ist eine schöne Auszeichnung.“ Geld habe die Naturschutzgruppe nie genug, schmunzeln die beiden Männer, umso größer ist die Freude über die 1.500 Euro, die mit dem 2. Platz des Heimat-Preises einhergehen. Diese fließen nun in die zahlreichen NABU-Projekte vor Ort.

Passend zum Jubiläumsjahr wurde der mit 1.000 Euro dotierte 3. Platz des Heimat-Preises an den Gesangverein „Eintracht“ Hoppers verliehen. Bereits seit 125 Jahren bringt der Verein Menschen zusammen und verbindet sie mit der Liebe zur Musik. Dieser Verein zeige, wie durch gemeinsame Interessen Heimat geschaffen werde, die auf Gemeinschaft und gegenseitigem Verständnis beruhe. „Die Urkunde bekommt einen Ehrenplatz“, verrät Vorsitzender Hartmut Strommenger, der mit dem Ehrenvorsitzenden Klaus Gathmann den Preis entgegennahm. Sie sind sehr dankbar, dass ihr Verein zu den Ausgezeichneten gehört. „Große Orte, große Vereine; kleine Orte, kleine Vereine. Es ist toll, dass auch ein kleiner Verein wie wir gesehen wird“, so der Vorsitzende. Da der GV „Eintracht“ Hoppers sich komplett selber finanziere, werde das Preisgeld vermutlich in den Chorleiter investiert oder auch in die Anschaffung eines neuen Klaviers, überlegen die Männer.

Von links: Peter Held, Bürgermeister Harald Zillikens, Ingrid Stirken, Beate Fillmann, Margret Wermelskirchen (Ehrenamtlerinnen des Nikolausklosters) und Pater Andreas Petith.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Daniela Furth

Nach der Verleihung des Heimat-Preises ging es direkt weiter mit der Ehrung verdienter Bürger für ihren Einsatz für das Allgemeinwohl mit dem Ehrenamtspreis 2024. Über diese Auszeichnung durfte sich unter anderem mit Peter Held ein echtes Wallrather Urgestein freuen. Er kümmert sich vor allem sorgsam um den Dorfplatz und die Bachaue des Jüchener Bachs im Bereich seines Heimatortes. Mit seinem Traktor reinigt er außerdem Wirtschaftswege um Wallrath, aber auch in angrenzenden Ortschaften, um die Wege für Fußgänger und Radfahrer nutzbar zu halten. „Ich tue alles für mein Dorf, keiner braucht mich anzutreiben, ich mache das gerne“, erzählt der 71-Jährige und betont, dass er auch nicht alles alleine mache. Was er sehr an seinem Heimatdorf schätzt: das Familiäre. Und er verrät lachend, dass er sich gar nicht mehr aus Wallrath wegdenken könne.

Ein weiterer Ehrenamtspreis ging an die vielen engagierten Menschen, die dabei helfen, das Nikolauskloster als einen Ort der Begegnung und der Besinnung zu erhalten. Gut 70 Ehrenamtler unterstützen die Ordensgemeinschaft in den unterschiedlichsten Bereichen – vom Klostercafé bis hin zur Pflege der Parkanlagen. Eine schöne Anerkennung sei der Ehrenamtspreis, sind sich Ingrid Stirken, Beate Fillmann und Margret Wermelskirchen einig, die stellvertretend für alle Ehrenamtlichen des Klosters die Urkunde entgegennahmen. Es sei eine schöne Gemeinschaft zwischen den Ehrenamtlern entstanden, von denen manche sogar Woche für Woche aus Aachen oder wie Margret Wermelskirchen aus Mettmann anreisen. „Wir haben schon überlegt, wo wir die Urkunde aufhängen“, schmunzelt Ingrid Stirken. Vermutlich wird sie schon bald gut sichtbar einen Ehrenplatz an der Kuchentheke bekommen.

Bürgermeister Harald Zillikens dankte allen Preisträgern von Herzen für ihren Einsatz. Und er hofft, dass das vorbildliche Engagement viele weitere Menschen zur Nachahmung anregt.