Tänzerin Anja Abels denkt an Tanzprojekt in ihrer alten Heimat Wird bald durch Hochneukirch oder Jüchen getanzt?

Hochneukirch /Mönchengladbach · Mit dem Projekt „200 Tage Tanzstadt“ brachte Anja Abels mit ihren Mitstreitern den Tanz auf Straßen und Plätze Mönchengladbachs. Wird es ähnliches bald in Hochneukirch respektive Jüchen zu sehen geben?

Anja Abels brachte mit „200 Tage Tanzstadt“ Tanz auf die Straßen und Plätze Mönchengladbachs.

Foto: Jara Reker

Anja Abels, die eine künstlerische Ausbildung im Bereich Tanzpädagogik und Tanzkunst absolvierte, ist seit mehreren Jahren als Tänzerin aktiv. Sie ist immer wieder auf Bühnen zu sehen, viel in Wien und in Hamburg, aber natürlich auch in ihrer Heimatstadt Mönchengladbach. Dabei kommt sie immer gerne mit Menschen in Kontakt.

„Viele Kultureinrichtungen schimpfen darüber, dass die Bürger nicht mehr in die Theater oder Ähnliches kommen. Ich bin über Projekte mit Menschen ins Gespräch gekommen und habe gemerkt, es gibt oft eine große Hemmschwelle. Weil die Menschen glauben, sie wissen nicht genug über Kunst. Auch ich kenne das Gefühl, obwohl ich Teil der Szene bin“, erklärt Anja Abels. So sei schließlich die Idee zu „200 Tage Tanzstadt“ entstanden ist.

Sie nahm sich vor, Menschen den Zugang zur Kunst, insbesondere zum Tanz, zu erleichtern. Sie auch einzuladen, selbst aktiv zu werden. „Wir sind aus den Tanzräumen rausgegangen, haben öffentliche Trainings oder Aktionen gemacht. So kommt man mit ganz vielen Menschen in Kontakt, das ist total spannend“, berichtet sie. Besonders schön sei gewesen, dass die Gruppe dabei hauptsächlich positive Erfahrungen gemacht habe.

Nach dem Erfolg des Projekts in Mönchengladbach, wo Anja Abels seit 2006 lebt, stellt sie sich nun die Frage: Wie würde eine solche Aktion im ländlichen Raum, genauer gesagt in ihrer alten Heimat Hochneukirch, funktionieren? Wie wird das Feedback dort sein? Während sie sich in ihrer Jugend in Hochneukirch nie so ganz angekommen fühlte, zog es Anja Abels in den vergangenen Jahren immer öfter zurück in ihre alte Heimat. Mittlerweile ist sie wöchentlich bei ihren Eltern in Hochneukirch anzutreffen und kann deren Entscheidung, mit ihrer Familie „aufs Land“ zu ziehen, heute nachvollziehen.

Ihre Wurzeln hat die Tänzerin tatsächlich in Alt-Otzenrath, zog dann jedoch mit ihrer Familie nach Mönchengladbach, wo sie auch eingeschult wurde. Im laufenden Schuljahr seien sie schließlich nach Hochneukirch gezogen. Bis heute leben ihre Eltern am Rande von Hochneukirch im Elternhaus ihres Vaters.
„In dem Ort, wo ich herkomme, bin ich heute eigentlich eine Fremde“, sinniert Abels, „aber das finde ich spannend“. So komme sie gerne mit den Menschen vor Ort ins Gespräch, wenn sie beispielsweise mit den Hunden ihrer Eltern spazieren gehe. Diese Offenheit erhofft sie sich auch, wenn sie an ihr Projekt denkt. Wobei es nicht nur „ihr Projekt“ sein soll: „Ich möchte mit den Menschen vor Ort zusammenarbeiten. Mich interessiert, wie man es gemeinsam schaffen kann, dass sich Menschen eingeladen fühlen.“

Anja Abels würde sich freuen, mit Menschen, Vereinen oder Institutionen aus Hochneukirch oder auch Jüchen in Kontakt zu kommen, die Interesse an der Umsetzung eines Projekts haben. Interessierte können sich gerne melden, wenn sie Ideen oder Vorschläge haben; Anja Abels gibt auch gerne Impulse für die Umsetzung eigener Aktionen. Mehr über die Tänzerin sowie Kontaktmöglichkeiten gibt es auf ihrem Blog anjaabels.de.