Integrationspreis des Rhein-Kreises Neuss Acht Projekte ausgezeichnet

Elsen/Jüchen · Der Rhein-Kreis hat den Integrationspreis 2024 an acht Projekte vergeben. Der Preis steht unter dem Motto „Gemeinsam stark: Vielfalt fördern, Integration leben!“ und ist mit insgesamt 7.000 Euro dotiert.

In der Zehntscheune in Grevenbroich überreichte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke in einer Feierstunde den Integrationspreis an die Preisträger.

Foto: RKN.

Während die ersten beiden Plätze je 2 000 Euro erhielten, gingen je 1 500 Euro an die beiden zweite Plätze. Die Jury zeichnete weitere vier Projekte mit Ehrenurkunden aus. Seit 2010 vergibt der Rhein-Kreis diese Auszeichnung alle zwei Jahre und würdigt damit das Engagement für die Integration von zugewanderten Menschen und interkulturellen Austausch.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke ehrte die Gewinner in der Zehntscheune in Elsen. „Wir sind stolz darauf, so viele engagierte Menschen auszuzeichnen, die durch ihre Projekte einen wertvollen Beitrag zur Integration leisten“, sagte Landrat Petrauschke zu den Preisträgern. „Der Integrationspreis ist eine wichtige Anerkennung für all jene, die sich unermüdlich dafür einsetzen, Brücken zwischen Kulturen zu bauen.“

Die folgenden Wettbewerbsteilnehmer wurden mit einem Preis ausgezeichnet: Platz eins erreichten Susanne Graefe-Henne mit dem Projekt „Ehrenamtliche Deutschkurse für Neuzugewanderte“ (Neuss) sowie Monika Maßen mit der „Integration von Geflüchteten seit 2015“ (Jüchen).

Auf Platz zwei kamen Renas Sido mit seinem Projekt „Alle Menschen sind gleich“ (Neuss) und Astrid Fox mit „Café Lichtblick“ in der katholischen Kirchengemeinde „St. Mauritius“ und „Heilig Geist“ aus Meerbusch-Büderich.

Eine Ehrenurkunde erhielten folgende Wettbewerbsteilnehmer: Hatice Motor mit ihrem Projekt „Gemeinsam Ankommen“ im Lernzentrum Novaesium e.V. in Neuss, das BBZ Dormagen mit der „Mädchen- und Fraueninformations- und Beratungsmesse mit multiprofessionellem regionalem Netzwerk“, die „Fußball Freunde Büderich“ mit ihrem „Familienfest mit Spiel gegen die ,Fortuna‘ Traditionsmannschaft“ aus Meerbusch sowie Mirnije Azizaj vom „Interkulturellen Frauennetzwerk Neuss“ mit dem Projekt „Küche aus aller Welt“.

Die Veranstaltung bot nicht nur einen festlichen Rahmen zur Ehrung der Preisträger, sondern auch die Möglichkeit, die Vielfalt der Integrationsprojekte im Rhein-Kreis zu präsentieren. Dabei wurde deutlich, dass die ausgezeichneten Initiativen exemplarisch für das Engagement vieler Menschen stehen, die sich für ein respektvolles Miteinander und eine offene Gesellschaft einsetzen.

Die Jury-Mitglieder Kreisdirektor Dirk Brügge, Vize-Landrätin Katharina Reinhold als Vorsitzende des Ausschusses für Wohnen und Soziales des Rhein-Kreises sowie Udo Bartsch, Sabine Oertel, Dirk Rosellen, Susanne Stephan-Gellrich und Johann-Andreas Werhahn als Vertreter der Kreistagsfraktionen hatten die Preisträger ausgewählt.

Die nächste Integrationspreisverleihung findet voraussichtlich im Jahr 2026 statt.

Platz 1: Susanne Graefe-Henne „Ehrenamtliche Deutschkurse für Neuzugewanderte“

Susanne Graefe-Henne engagiert sich im Rahmen des Ökumenischen Arbeitskreises Asyl seit 1998 ehrenamtlich für die Integration von neuzugewanderten Menschen im Rhein-Kreis Neuss.

In den Räumlichkeiten des „Fachdienstes für Integration und Migration“ der CaritasSozialdienste im Rhein-Kreis in Neuss bietet sie Deutschkurse für Anfänger sowie Fortgeschrittene an. Durch dieses Engagement ermöglicht sie den Neuzugewanderten nicht nur, die deutsche Sprache zu erlernen, sondern fördert auch den Ausbau sozialer Netzwerke und leistet damit einen nachhaltigen Beitrag zu ihrer gesellschaftlichen Integration.

Hervorzuheben ist insbesondere ihre Initiative zur Inklusion von Frauen, die aus unterschiedlichen Gründen nicht an regulären Integrationskursen teilnehmen können. Diese Frauen erhalten damit die Chance, aktiv am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen und ihre Sprachkenntnisse zu verbessern.

Zusätzlich organisiert sie gemeinschaftliche Aktivitäten, damit sich die Teilnehmenden besser kennenlernen können. Die beiden angebotenen Sprachkurse von Graefe-Henne (für Anfänger sowie Fortgeschrittene) finden einmal wöchentlich für jeweils 1,5 Stunden vormittags statt.

Platz 1: Monika Maßen: „Integration von Geflüchteten seit 2015“

Monika Maßen engagiert sich seit 2015 in der Flüchtlingshilfe der Stadt Jüchen. Sie kümmert sich um die Belange des alltäglichen Lebens von Geflüchteten, indem sie sie bei der Wohnungssuche unterstützt und mit Arbeitgebern vor Ort spricht, um den Neuzugewanderten eine Arbeitsstelle zu vermitteln.

Ebenso hilft sie bei Behördengängen, betreut persönlich verschiedene Familien und organisiert Kinderferien im Ort, bei denen Kinder aus geflüchteten Familien den Anschluss und Kontakt zu deutschen Kindern finden können. Ihr ehrenamtlicher Einsatz trägt vor allem dazu bei, dass in den Orten Gierath und Bedburdyck ein gutes Miteinander zwischen Geflüchteten und Einheimischen herrscht.

Monika Maßen ist mit ihrem Engagement seit 2015 dauerhaft im Einsatz und sieht ihre ehrenamtliche Arbeit nicht als ein Projekt, sondern als eine Lebensaufgabe.

Platz 2: Renas Sido: „Alle Menschen sind gleich“

Renas Sido setzt sich seit vielen Jahren für die Gleichstellung aller Menschen ein und kämpft aktiv gegen Antirassismus und für Integration. Dafür nutzt er alle ihm zur Verfügung stehenden Portale. In Fernsehauftritten, Radiointerviews, Zeitungsartikeln und Lesungen stellt er sein Buch „Wo sind meine Olivenbäume?“ vor, in dem er die Geschichte seiner Flucht aus Syrien erzählt und beschreibt, wie ein Neuanfang in Neuss gelingen konnte.

Mittlerweile blickt Renas Sido auf über 25 Lesungen und Auftritte in der „Aktuellen Stunde“ des WDR und im kurdischen Fernsehen zurück. Immer wieder weist er darauf hin, wie wichtig gelungene Integration für die Gesellschaft ist. Mit seinen Aktionen setzt er sich dafür ein, dass alle Menschen gleichbehandelt werden.

Platz 2: Astrid Fox: „Café LichtBlick: Treffpunkt für ein kommunikatives und tolerantes Miteinander“

Nach dem Ausbruch des Ukrainekrieges entstand im März 2022 in der katholischen Kirchengemeinde „St. Mauritius“ und „Heilig Geist“ in Meerbusch-Büderich ein Begegnungscafé für ukrainische Geflüchtete, das für niedrigschwellige Hilfsangebote und Vernetzungsmöglichkeiten genutzt wurde.

Da die Anzahl der ukrainischen Gäste im Café mit der Zeit abgenommen hat, wurde es einem breiteren Publikum zugänglich gemacht. Das Café fördert nun das grenzenlose, kommunikative und vorurteilsfreie Miteinander. Als Ort der Begegnung und des internationalen Austausches fördert es das Verständnis für demokratische Werte. Im Café werden die Gäste von den ehrenamtlich Engagierten bei Kaffee und Gebäck zu Gesprächen angeregt.

(-ekG.)