Reiner Kivelitz berichtet beim „Talk auf dem Roten Sofa“ aus seinem reichen Erfahrungsschatz „Man muss Kinder mit ihren Problemen ernst nehmen“

Jüchen · „Man muss Kinder mit ihren Problemen ernst nehmen. Man muss ansprechbar sein und den Kindern Rat und Hilfe anbieten. Vor allem in der Grundschule, denn in diesem Alter sind Kinder ungeheuer spannende Persönlichkeiten.“ In über 25 Jahren als Leiter der Grundschule Hochneukirch und vielen weiteren Berufsjahren als Grundschullehrer hat Reiner Kivelitz eine Menge Erfahrungen in Sachen Kinder und Schule gesammelt. Diese reiche Expertise brachte der erfahrene Pädagoge beim „Talk auf dem Roten Sofa“ der SPD Jüchen den Gästen im „Roten Salon“ näher – und das so humorvoll und anschaulich, dass der Abend zu einem ebenso kurzweiligen wie interessanten Vergnügen wurde.

Reiner Kivelitz (rechts) mit dem SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Norbert John vor dem "Roten Salon". Foto: Birgit John/SPD Jüchen

Foto: Birgit John/SPD Jüchen

Mehr als ein Vierteljahrhundert, von 1989 bis zu seiner Pensionierung 2015, wirkte Reiner Kivelitz als Schulleiter der Grundschule Hochneukirch, die zu Anfang noch eine katholische Bekenntnisschule war. Kinder und Kirche – diese beiden Säulen haben Reiner Kivelitz denn auch maßgeblich beeinflusst.

Er war (und ist) Pädagoge mit Leib und Seele: „Lehrer war mein Traumberuf. Und ich habe viel Herzblut in meine Arbeit in Hochneukirch gesteckt. Es war mir ein Anliegen, eine Schule zu gestalten und weiterzuentwickeln“, skizziert Reiner Kivelitz beim SPD-Talk sein erfülltes Berufsleben. Dass das Fach Katholische Religionslehre dabei eine Hauptrolle spielte, kam nicht von ungefähr. „Ich entstamme einem katholischen Elternhaus. Katholische Religionslehre war mir immer eine Herzensangelegenheit – und deshalb war es eine erfüllte Zeit“, erklärt Kivelitz.

Ebenso positiv sind die Erinnerungen des heute 74-Jährigen an die Kinder und das Kollegium in „seiner“ Schule. So unterrichtete er in Hochneukirch beispielsweise die Malerin Meral Alma oder den heutigen Präsidenten des Heimatvereins, Benedikt Obst, während in seiner Neusser Zeit unter anderem der spätere Neusser Bürgermeister Reiner Breuer bei ihm die Schulbank drückte. Den Zusammenhalt im Kollegium hat Reiner Kivelitz ebenfalls sehr geschätzt: „Ich habe mich in Hochneukirch sehr wohlgefühlt. Wir haben noch heute eine WhatsApp-Gruppe ,Katholische Grundschule Hochneukirch‘.“ Sehr gefreut hat er sich daher, dass er zum Abschied aus dem Schuldienst den „Ehrentaler der Gemeinde Jüchen“ erhielt – als erster Nicht-Jüchener.

Denn die Wurzeln von Reiner Kivelitz liegen in Neuss-Grefrath. Hier ist er seit Kindesbeinen daheim und hier betätigt er sich über Jahrzehnte ehrenamtlich. Natürlich in der Kirche, aber auch im Schützenwesen: In der Grefrather Bruderschaft hatte er so ziemlich alle Ämter inne – bis hinauf zum Präsidenten. Deshalb kann das Bekenntnis von Reiner Kivelitz kaum überraschen: „Für mich ist Heimat ganz, ganz wichtig. Heimat ist der Ort der Familie, der Freunde, dort wo ich in Vereinen und Vereinigungen aktiv bin. Heimat ist Gemeinschaft, denn in der Heimat wird man nicht allein gelassen.“ Daher ist der Herzenswunsch des Talk-Gastes der Jüchener SPD auch überaus verständlich: „Ich hoffe, dass in der Welt wieder mehr der gesunde Menschenverstand regiert – dass die Menschen, die für Krieg verantwortlich sind, zur Vernunft kommen.“

Eine Premiere bringt nun der nächste „Talk auf dem Roten Sofa“ am Mittwoch, 22. Mai um 19 Uhr. Erstmals können die beiden SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Anna-Lisa Strohbach und Norbert John zwei Gäste im „Roten Salon“ begrüßen: Die beiden Jüchener Landwirte Hubertus Schmitz und Markus Mohren werden über ihre wichtige Arbeit in und für die Landwirtschaft berichten, jedoch darüber hinaus wie gewohnt für Fragen zu Persönlichem und Privatem zur Verfügung stehen.