Zwei Mädchen verstärken den Bürgerschützen- und Heimatverein Jüchen Präsident Thomas Lindgens: „Die Zeit dafür ist gekommen“

Jüchen · Die Sonne lachte vom Himmel, als es für die jüngsten Mitglieder des Bürgerschützen- und Heimatvereins (BSHV) Jüchen hieß: Antreten zum Marschieren-Üben! Dabei gab es dann sogar eine Premiere, denn seit diesem Jahr verstärken zwei Mädchen die Schützenjugend.

Die Mädchen und Jungen der Schützenjugend kamen zur „Generalprobe“ vor dem großen Jüchener Schützenfest zusammen.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Daniela Furth

Jugendoffizier Michael Spartmann, Mario Rasch und Sofia Krall von der Jugendabteilung des BSHV haben die schon traditionelle Veranstaltung für den Schützen-Nachwuchs auf die Beine gestellt. Krall ist selbst noch recht neu dabei, war im vergangenen Jahr bereits beim Sommercamp der Schützenjugend federführend für die Gruppe der Mädchen aktiv und übernimmt nun auch die Betreuung der Mädchen der Schützenjugend.

Marschieren, Kommandos befolgen, wie man richtig grüßt – das alles lernten die Kids der Schützenjugend im Alter von sechs bis 15 Jahren unter Anleitung von Regimentskommandeur General Robert Wirtz. Zum ersten Mal hatten sich außerdem ein paar junge Vereine dieser „Generalprobe“ vor dem großen Jüchener Schützenfest vom 25. bis 28. Mai angeschlossen.

Rund um das Fußballfeld an der Stadionstraße ging es unter der Führung von Wirtz. Erst zu Marschmusikklängen aus der Musikanlage, dann live gespielt vom Bundes-Tambourkorps Hochneukirch. Das gab es so zum ersten Mal. Die Musiker konnten dieses besondere Event als Probe nutzen und sorgten für die jungen BSHV-Mitglieder direkt für ein bisschen Schützenfest-Feeling. Sogar einen gemeinsamen Vorbeimarsch am amtierenden Königspaar Jens und Jaqueline Reipen gab es.

Dass die Schützenjugend nun erstmals durch zwei Mädchen verstärkt wird, freut Mario Rasch: „Sie werden vielleicht auch ein anderes Gefühl für das Schützenwesen miteinbringen.“ Bereits vor ein paar Jahren sei die Satzung des BSHV Jüchen angepasst und der Verein für die aktive Teilnahme von Mädchen und Frauen geöffnet worden. Doch wie es oft so ist, brauche Veränderung ihre Zeit. Und die sei nun gekommen, betont BSHV-Präsident Thomas Lindgens: „Ich begrüße es ausdrücklich, dass Mädchen dabei sind, und hoffe, dass noch mehr dazukommen. Wir sehen bei den Musiken immerhin schon seit Jahrzehnten, dass das funktioniert.“

Natürlich sei man auch offen, wenn Frauen einen eigenen Zug gründen möchten. Dass nun aber gerade in der Jugendabteilung die ersten weiblichen Mitglieder zu finden sind, sieht der Präsident als besondere Chance: „Wir möchten vorne, bei der Jugend, anfangen und schon Mädchen an das Schützenwesen heranführen. Die Gemeinschaft in der Schützenjugend soll gefördert werden, um wegzukommen von den reinen Männer- oder Frauengruppen. Das entwickelt sich in der Jugend immer am besten, wenn sie von klein auf zusammen aktiv sind.“

Vermutlich werde es auf dem Weg dahin auch Herausforderungen geben, aber die Schützen sind zuversichtlich, dass es eine große Chance für die Zukunft ist. „Schauen wir mal, wie die Bevölkerung die Veränderung annimmt. Ich hoffe positiv“, blickt Thomas Lindgens auf das anstehende Schützenfest.