Jetzt noch schnell spenden Mit dem Spenden-Bus an die Grenze
Hochneukirch. Die Spendenbereitschaft ist groß – die Wege manchmal kreativ und ungewöhnlich. So auch in der Familie von Beate Aretz: Ihr Bruder Guido Baumanns hat extra einen alten Linienbus gekauft.
Mit dem sollen Spenden für die Ukraine an die Grenze zwischen dem vom Krieg gebeutelten Land und Polen gefahren werden. Zurück soll er aber nicht leer fahren: Flüchtlinge sollen mitgenommen werden, um in Sicherheit zu kommen. Beate Aretz über die Idee: „Das ist typisch mein Bruder. Er denkt in großen Dimensionen und ist einfach hilfsbereit. Wenn es nach ihm gehen würde, wäre der Bus auch schon längst unterwegs.“ Doch der Bus, der in Nürnberg abgeholt werden musste, benötigt erst noch TÜV, die Fahrt muss gut geplant werden. So bleibt noch etwas Zeit, Spenden zu sammeln.
„Es ist toll, wie hoch die Spendenbereitschaft ist“, freut sich Aretz, deren Telefon nach dem Aufruf nicht mehr still steht. Und auch beim Interview-Termin mit dem Top-Kurier zeigt sich, wie gerne die Menschen gerade helfen. Immer wieder hält ein Auto vor der Tür und bringt Spenden vorbei. Hygieneartikel, Konserven, Decken,... Aretz und ihr Bruder haben eine Liste zusammen gestellt mit Dingen, die benötigt werden. Ein Mitarbeiter von Baumanns wird den Bus an die Grenze zwischen Polen und der Ukraine fahren.
Am Sonntag soll der Bus sich wahrscheinlich auf den Weg in Richtung Krisengebiet machen. Wer spontan noch spenden möchte, erreicht Aretz unter Tel. 0177/4 53 54 41. Die Spenden werden von der vereinbarten Stelle an der Grenze dann weiter verteilt und in die Ukraine gebracht. „Es ist auch nicht ausschließbar, dass wir den Bus noch mal auf die Reise schicken, wenn er zurück ist“, erklärt die Hochneukircherin. Denn das Prinzip, das sich Baumanns überlegt hat, ist toll: Der Bus kommt nicht leer zurück. Er wird Flüchtlingen die Möglichkeit geben, mitzufahren: „Hier gibt es viele Möglichkeiten, den Menschen zu helfen.“ Für Aretz und ihre Familie ist die Unterstützung und das Sammeln von Spenden das Mindeste: „Uns geht es gut hier. Wir können wenigstens versuchen, den Menschen aus der Ukraine so gut es geht zu helfen.“ Julia Schäfer