Schmetterlinge geben Senioren Hoffnung
Wenn Ingrid Scholz ihre Fahrradtouren durch Jüchen unternimmt, mag sie eine Stelle besonders gerne: „Wenn ich am Jüchener Bach vorbei fahre, fliegen dort oft ganz viele Schmetterlinge. Das ist immer so schön zu sehen, weil sie so fröhlich bunt sind und auf der einen Seite zwar Freiheit und Leben symbolisieren, auf der anderen Seite aber auch so zerbrechlich sind. Das fasziniert mich, denn es passt ja auch so gut in diese Corona-Zeit.“
Jüchen. Als Scholz gebeten wurde, sich an der Hoffnungs-Brief-Aktion für das „Seniorenzentrum Maria Frieden“ zu beteiligen, bei der Menschen aus Jüchen einen Brief für jeden Bewohner senden, hatte die Seelsorgerin der „Gemeinschaft der Gemeinden“ (GdG) die Idee, es nicht nur bei einem Brief zu belassen.
„Die Senioren haben es schwer: Sie dürfen ihre Familien im Moment wegen Corona nicht sehen. Aber wir können es dennoch schaffen, ihnen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern und ihnen zu zeigen: Ihr seid nicht allein! Haltet durch“, erklärt die Jüchenerin, weshalb sie überlegt hat, zu den Briefen auch gebastelte Schmetterlinge zu verschenken.
Und die kommen für die ältesten Jüchenern von den kleinsten Bürgern: „Ich sammle bis zum 18. Mai Bilder im A4-Format von Schmetterlingen ein, die Kinder gemalt oder gebastelt haben.“
Es kann gemalt, geklebt, ausgeschnitten werden. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Zur Aktion „Schmetterling für Maria Frieden“ sind kleine wie große Kinder herzlich eingeladen.
Willkommen auf dem Bild sind vor allem der Vorname und gerne auch das Alter der Künstler. Abgegeben werden können die Bilder – natürlich ganz kontaktlos – im Briefkasten des katholischen Pfarrbüros Jüchen an der Rektor-Thoma-Straße in Jüchen.
Seelsorgerin Ingrid Scholz wird dann ihren Hoffnungsbrief an die Bewohner mit den Schmetterlingsbildern in „Maria Frieden“ überreichen: „Die Bilder werden jedes Zimmer verschönern und geben einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft. Gemeinsam sind wir stark. Darin sollten wir uns in diesen schweren Zeiten bestärken!“
Genau 104 Bewohner hat das Seniorenzentrum. Wünschenswert wäre es, wenn alle einen Schmetterling erhalten: „Schließlich möchten wir zeigen, dass niemand vergessen wird und keiner allein ist.“
Julia Schäfer