Lichterfahrt 2022 Viele strahlende Augen und eine besondere Botschaft
Jüchen · Wie heißt es so schön: Was dreimal gemacht wird, ist Tradition. Mit der mittlerweile dritten Lichterfahrt der Landwirte aus Jüchen und Umgebung ist nun also auch eine neue Tradition geboren. Das Organisationsteam um Sebastian und Melanie Deußen, Marcel Michels, Marcus Langen und Otto Esser hat in diesem Jahr wieder alles gegeben, die Lichterfahrt unter dem Motto „Landwirt_schaf(f)t Frieden“ möglich zu machen.
„Es war echt super; es waren sehr viele Leute am Straßenrand“, freut sich Sebastian Deußen, „Viele haben daraus ein richtiges Event gemacht und sich mit der Nachbarschaft getroffen.“ Garagen seien beispielsweise auch beleuchtet gewesen und Kinder hatten ihre Mini-Traktoren oder Kettcars geschmückt. Was die Landwirte besonders nett fanden: In Neuenhoven wartete eine Frau mit einem großen geschmückten Dankeschön-Schild auf sie.
Das alles mache auch den Unterschied zu den vergangenen beiden Jahren aus. Denn in diesem Jahr durfte die Route zum ersten Mal im Vorfeld bekannt gegeben werden. Aufgrund von Corona war das zuvor nicht möglich gewesen.
Rund vier Stunden waren die über 30 Traktoren auf ihrer Tour von Schelsen nach Hochneukirch unterwegs. Auf dem Zielparkplatz sei es dann noch einmal richtig voll geworden. „Der Andrang war sehr groß. Und leider haben die Besucher uns den Parkplatz zugeparkt“, lacht Deußen, „das war kurzzeitig ein kleines Verkehrschaos, aber das konnten wir schnell beheben.“ Schon bei dem gemütlichen Ausklang waren sich die Teilnehmer einig: Im nächsten Jahr sind sie wieder dabei. Sogar ein paar neue Interessenten hätten sich bereits gemeldet.
Und dass die Lichterfahrt weiter wächst, ist wichtig. Denn es geht nicht nur darum, mit dem weihnachtlichen Treck für strahlende Augen zu sorgen. Die Landwirte möchten damit eine ganz besondere Botschaft senden. „Mit dieser Versammlung möchten wir den Mitbürgern zeigen, dass wir in den aktuell schwierigen Zeiten (Corona, Klima- und Energiekrise, Inflation) mit unseren heimischen Produkten für sie da sind und niemand befürchten muss Hunger zu leiden“, so die Organisatoren.
Mit der Lichterfahrt soll obendrein gezeigt werden, dass hinter der Landwirtschaft keine Umweltverschmutzer oder Tierquäler stecken, sondern sie etwas für die Umwelt und die Region tut. „Doch durch immer mehr staatliche Auflagen wird es den Landwirten erschwert konkurrenzfähige und bezahlbare Produkte herzustellen“, heißt es, „zu den dadurch geminderten Erträgen und Flächenstilllegungen fallen immer mehr landwirtschaftlich genutzte Flächen der Industrie zum Opfer.“
Die vergangenen Lichterfahrten haben den Blick mancher Bürger auf die Landwirtschaft bereits verbessert, weiß Deußen zu berichten. Sicher werden auch die künftigen Fahrten weiter dazu beitragen. Über die machte sich das Organisationsteam bereits jetzt Gedanken. So werde überlegt, im kommenden Jahr in den Ortschaften langsamer zu fahren oder sogar kurz anzuhalten, damit die Besucher sich die Traktoren einmal genauer anschauen können. „Wir haben auf jeden Fall noch Optimierungspotenzial entdeckt“, schmunzelt Deußen.