Lost Places nennt man Orte – man denke etwa an die Industrierelikte des Ruhrgebiets –, die mit einem Stillgelegt- und Verlassenwerden nicht nur bedeutungslos werden, sondern auch eine ganz eigene, vielleicht verwunschen-geheimnisvolle Raumqualität und neue Geschichten entwickeln. Aus dem Lost Place „Glashaus“ wird vom 21. März bis zum 26. April zum zweiten Mal ein Ort der Kunst: ein „Won Space“.
Der Künstler Michael Friedrich gestaltet mit seinen Arbeiten das Glashaus. Er nutzt die lichte Offenheit des Glashauses für eigene Räume, Rauminstallationen, großformatige Fotoarbeiten, BildPoeme und Malerei: Räume für Geschichten mit Pfeilen, Libellen und Schnecken. Ja, Schnecken!
Friedrich meint: „Es bleibt hier gar nichts anderes, übrig als über Licht zu sinnieren!“ und weist auf die wörtliche Bedeutung des griechischen Wortes Foto hin: „Licht!“ Konzeptionell versucht Friedrich fotografische Kategorien wie Fokus, Lichtqualität und Landschaft zurückzubinden an eine sprachlich-poetische Ebene von „Gedanken zu Gott und die Welt“. BildPoeme nennt er Fotoarbeiten, in denen er bildliche und textliche Elemente seiner Gedichte kombiniert.
Ein Besuch des Glashauses in Aldenhoven lässt sich sehr gut mit einer Radtour durch das lauschige Tälchen des Jüchener Baches, zum Beispiel von Jüchen nach Glehn, verbinden. Zum Ausstellungsende am 26. April kann man Friedrich in einer Performance erleben, wie er die textlich-sprachlichen Elemente im Lichtraum Glashaus zum Klingen bringt.
Die Ausstellung in der Galerie Glashaus, Königstraße 12, ist vom 21. März bis zum 26. April, freitags von 17 bis 19 Uhr und samstags nach Vereinbarung (Kontakt unter: ArtLab@web.de) geöffnet. Die Finissage findet statt am 26. April um 18 Uhr.