Renners Tierleben Liebestoll mit noch steifen Gelenken – da ist das Umschauen lebensgefährlich
Wevelinghoven. Die Sperrung des Tribünenweges zur Zeiten der „Krötenwanderung“ hat die Stadt – wie berichtet – in diesem Jahr so gestaltet, dass uneinsichtige Autofahrer die Barrikaden nicht einfach beiseite räumen können und dass somit die kleinen Amphibien bei ihrer Liebeswanderung wirklich geschützt sind.
Doch, so die mehrfache Anfrage an die Redaktion, warum gibt es diese Sperrungen quasi nur für den Hinweg zu den Laichplätzen, aber nicht für den Rückweg beziehungsweise für die später wandernden Jungtiere. Einer der Leser hatte bereits auch bei den Natur- und Landschaftschützern des Kreises nachgefragt, aber nur ein verbales Schulterzucken geerntet.
Stadtsprecher Stephan Renner hat sich auf Nachfrage des Erft-Kurier intensiv mit dem Liebesleben der Kröten befasst und kann Auskunft geben: „Wenn die Tiere zum jetzigen Zeitpunkt die Laichplätze aufsuchen, dann ist es noch recht kalt und die Kröten sind sehr langsam unterwegs“, berichtet er.
Wenn die liebestollen Tierchen mit ihren noch steifen Gelenken aber auf Tour sind, dann nutzten gerade die Männchen „Flächen mit Überblick“ zum Verweilen. Vor allem aber dazu, sich schon einmal unter
der Damenwelt umzuschauen. Eine solche Fläche „kann dann auch mal die Straße sein, die überquert werden muss“, weiß Stephan Renner. Da sind Autoreifen natürlich eine tödliche Überraschung...
Der Weg nach der Paarung von den Laichplätzen zurück in die angestammten Gebiete verteilt sich dabei auf einen längeren Zeitraum. „Die ganz Schnellen wandern jetzt schon wieder zurück“, formuliert der Stadtsprecher schmunzelnd.
Außerdem seien die Kröten schneller unterwegs. „Das wärmere Wetter ist ihren Knochen zuträglich“, begründet Renner. Beides würde Sperrungen wenig sinnvoll machen...
-gpm.