„Gülle gehört in den Boden und nicht in die Luft“: Moderne Technik erlaubt die gezielte „Injektion“

Grevenbroich. Wenn die Böden befahrbar sind, bringen die rheinischen Landwirte nun wieder Gülle, Wirtschaftsdünger, aus – zum Nachteil der Nasen der Bevölkerung. „Gülle ist ein Thema, das viele Verbraucher beschäftigt und bei dem oft zu wenig Klarheit herrscht.

Sowohl Landwirte als auch Wissenschaft und Landmaschinenhersteller arbeiten ständig daran, die Gülleausbringung zu optimieren“, so Wolfgang Wappenschmidt, Vorsitzender der Kreisbauernschaft (Foto).

„Gülle gehört in den Boden und nicht in die Luft“, betont der Vorsitzende. Mit der modernen Gülle-Ausbringung sollen nicht nur störende Gerüche vermieden, sondern auch klimaschädliche Stickstoffverluste minimiert werden. „Hierbei muss der Landwirt auf die richtige Technik, die Witterung und eine schnelle Einarbeitung in den Boden achten“, sagt der Vorsitzende. Gülle sei übrigens ein wertvoller Dünger. Gülle und Mist lieferten einen wichtigen Beitrag für die Humusversorgung und könnten energieintensiv hergestellten Mineraldünger gut ersetzen.

Zum Hintergrund: Bezüglich der Technik hat man verschiedene Optionen. Ein Auslaufmodell ist die Ausbringung mit Breitverteiler. Hierbei wird die Gülle mit Hilfe von zum Beispiel „Prallköpfen“ großflächig auf dem Boden verteilt und anschließend eingearbeitet. Eine andere Technik bieten Schleppschlauch und Schleppschuh, die die Gülle nah an die Pflanzenwurzeln bringen. Etwas neuerer und teurer sind das Schlitzverfahren und die Injektionstechnik. Hierbei wird die Gülle direkt in den Boden gebracht. Davon haben nicht nur die Pflanzen etwas, auch die Ammoniakverluste sind geringer. Beim ersteren Verfahren geschieht dies durch eine Scheibe, die den Boden vor der Gülleeinbringung „aufschneidet“ und beim zweiten durch eine direkte Einarbeitung in einem Arbeitsschritt.-ekG.