Vor- und Nachteile Hygienevergleich: Papierhandtücher oder Handtrockner?

Nach dem Benutzen öffentlicher Toiletten ist nicht nur gründliches Händewaschen wichtig, sondern auch hygienisches Händetrocknen. Dabei stellt sich oft die Frage, ob elektrische Handtrockner oder Papierhandtücher die bessere Wahl sind. Beide Optionen haben Vor- und Nachteile, die sowohl hygienische als auch ökologische Aspekte betreffen.

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Händetrocknung im Alltag – die üblichen Methoden

Weiche Handtücher aus Baumwolle sind in den meisten Haushalten sehr beliebt, da sie nicht nur angenehm auf der Haut sind, sondern bei richtiger Pflege auch hygienisch bleiben und stets frisch duften. Diese Eigenschaften machen sie ideal für den täglichen Gebrauch zu Hause. Allerdings sind Baumwollhandtücher in öffentlichen Einrichtungen, wie Restaurants, Büros oder öffentlichen Toiletten, in der Regel nicht erlaubt oder üblich. Dies liegt vor allem an Hygienevorschriften und praktischen Überlegungen. Daher kommen in Grevenbroich, Jüchen und Umgebung häufig Handtuchspender oder elektrische Händetrockner zum Einsatz. Gelegentlich stehen sogar beide Lösungen parallel zur Verfügung.

Fachleute aus der Medizin heben hervor, dass Papierhandtücher eine besonders hygienische Wahl darstellen, sofern sie nach einmaliger Nutzung entsorgt werden. Dieses Merkmal, kombiniert mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis, hat dazu geführt, dass viele Organisationen in Deutschland auf Handtuchspender von etablierten Marken setzen.

Welche Gründe für Papierhandtücher sprechen

In stark frequentierten Waschräumen neigen viele Menschen dazu, das Händewaschen zu überstürzen oder sogar ganz darauf zu verzichten. Dies ist problematisch, da feuchte Hände bis zu 1.000-mal mehr Bakterien verbreiten können als trockene Hände. Viele Personen verzichten auf das Trocknen ihrer Hände mit dem Händetrockner, wenn sie dafür anstehen müssen, und verlassen den Raum mit nassen Händen. Papierhandtücher sind hier eine schnelle und einfache Lösung, da sie ohne Wartezeit genutzt und nach Gebrauch sofort entsorgt werden können.

Außerdem kann eine gründliche Trocknung mit einem geeigneten Gerät eine Minute oder länger dauern. Viele Menschen benutzen den Händetrockner aber nur etwa 30 Sekunden lang, also nur die Hälfte der erforderlichen Zeit. Das hat zur Folge, dass viele Besucher die Toiletten mit noch feuchten Händen verlassen. Sie verbreiten im Anschluss unwissentlich Bakterien auf Türklinken und anderen Oberflächen.

Studien haben gezeigt, dass Düsen-Lufttrockner im Vergleich zu Papierhandtüchern bis zu 1.300-mal mehr Keimpartikel in die Umgebungsluft abgeben. Selbst nach 15 Minuten bleibt die Luft bei der Nutzung von Händetrocknern stärker kontaminiert. Papierhandtücher hingegen können bis zu 77 % der nach dem Händewaschen verbleibenden Bakterien entfernen und in ihrem Gewebe speichern.

Diese Krankheiten werden über die Hände übertragen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) weist darauf hin, dass etwa 80 Prozent aller Infektionskrankheiten durch die Hände weitergegeben werden. Dieser hohe Anteil verdeutlicht, wie wichtig die Handhygiene für den Schutz vor Krankheiten ist. In unseren Breiten sind es vor allem Durchfallerkrankungen, die durch Erreger wie Rota- oder Noroviren verursacht werden, die häufig über die Hände übertragen werden.

Darüber hinaus stellen auch Atemwegserkrankungen eine Gefahr dar, die durch unzureichende Handhygiene begünstigt wird. Insbesondere Corona- und Grippeviren, die durch Tröpfchen oder Schmierinfektionen übertragen werden, können über die Hände auf andere Personen übergehen. Ein einfaches Berühren von Gesicht, Mund, Nase oder Augen nach dem Kontakt mit kontaminierten Händen kann ausreichen, um eine Infektion auszulösen.

Umwelt im Fokus – keine Lösung ist ideal

Neben der Hygiene spielt auch die Umweltverträglichkeit eine wichtige Rolle bei der Auswahl eines Händetrocknungssystems. Papierhandtücher erzeugen Abfall und erfordern Ressourcen für Herstellung und Transport. Elektrische Handtrockner hingegen verbrauchen Strom, was abhängig von der Energiequelle CO₂-Emissionen verursachen kann. Moderne Hochgeschwindigkeitstrockner sind zwar energieeffizienter als ältere Modelle, doch bleibt ihr ökologischer Fußabdruck weiterhin ein relevanter Aspekt. Letztlich ist kein Trocknungssystem in jeder Hinsicht umweltfreundlich.

Zur Verringerung der Umweltauswirkungen verwenden einige Einrichtungen Recyclingpapier oder besonders energieeffiziente Geräte.