Gouverneur des Königs zu Besuch in Grevenbroich Wirtschaftliche Zusammenarbeit

Grevenbroich · „Zu Gast bei Freunden“ – unter diesem Motto stand jetzt der Besuch einer Delegation aus der Provinz Limburg im Rhein-Kreis. Zur Pflege und zum Ausbau der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit verschafften sich die Gäste aus den Niederlanden einen Überblick über die umfassenden Aufgaben eines deutschen Kreises und über die Ziele und Tätigkeitsfelder der Euregio Rhein-Maas-Nord.

Beim Besuch der Delegation aus Limburg in Grevenbroich (von links): Antoin Scholten (Bürgermeister von Venlo), Emile Roemer (Gouverneur des Königs für die Provinz Limburg) und Landrat Hans-Jürgen Petrauschke.

Foto: RKN.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke begrüßte die Besucher im Kreis-Sitzungssaal in Grevenbroich. Der Delegation aus Limburg gehörten die neu gewählten Provinzialräte, Provinzialminister, der Gouverneur des Königs, Emile Roemer, der Vertreter der Provinz Limburg in Düsseldorf, Benjamin Rebenich, der Bürgermeister von Venlo, Antoin Scholten, sowie weitere Gäste, darunter Maike Hajjoubi (Geschäftsführerin der Euregion Rhein-Maas-Nord), an.

„Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit mit unseren niederländischen Freunden hat für uns eine herausragende Bedeutung. Wir bauen hierbei auf gewachsenen Strukturen und vielen positiven Erfahrungen auf“, betonte Petrauschke.

Der Besuch der niederländischen Gäste fand im Zuge einer zweitägigen Reise des Limburger Parlaments zu verschiedenen Partnern in Nordrhein-Westfalen statt. Erste Station war hierbei der Rhein-Kreis.

Landrat Hans-Jürgen Petrauschke machte deutlich, dass dies gleich in mehrfacher Hinsicht eine hervorragende Wahl war. „Der Rhein-Kreis ist seit langem als europaaktive Kommune in unserem Bundesland anerkannt. Bei uns wird die Europäische Idee gelebt. Wir sind zudem bereits seit 1986 Mitglied und engagierter Partner in der Euregio Rhein-Maas-Nord“, sagte er. „Diese Partnerschaft hat sich in vielen Kooperationsprojekten bewährt, zum Beispiel in den Bereichen Qualifizierung und Bildung, Tourismus und Umweltschutz. Im Gesundheitsbereich sind wir seit 2016 mit Projekten erfolgreich, in denen Partner aus allen vier deutschen-niederländischen Euregios mitwirken. Von alldem profitieren die Menschen vor Ort spürbar und nachhaltig.“

Eine Schlüsselrolle spielt die wirtschaftliche Zusammenarbeit. Vor diesem Hintergrund betonte der Landrat nicht nur die Wirtschaftsstärke des Rhein-Kreises und seine immense Bedeutung für Nordrhein-Westfalen sowie bundesweit.

Petrauschke lenkte den Blick auch auf den Strukturwandel. „Wir im Rhein-Kreis betrachten ihn ausdrücklich als Chance. Als Vorbild wollen wir zeigen, dass sich die wirtschaftliche Stärke eines gewachsenen Industriestandortes sowie Nachhaltigkeit und Klimaschutz vereinen lassen. Das ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Strukturwandel-Strategie“, sagte Petrauschke. „Eines ist dabei von zentraler Bedeutung: Strom und Energie müssen sicher, jederzeit verfügbar und bezahlbar bleiben. Das ist elementar für den Erhalt der gut bezahlten Industriearbeitsplätze und der Wertschöpfung in unserer Region sowie für die Schaffung neuer Wertschöpfung und weiterer, gut bezahlter Arbeitsplätze.“

Zugleich erinnerte der Landrat daran, dass erst vor Kurzem eine Delegation aus den Niederlanden das „Rheinische Revier“ besucht und sich über den Transformationsprozess sowie die in Arbeit beziehungsweise in Umsetzung befindlichen Strukturwandelprojekte informiert hat, die auch für die Euregio-Mitglieder von großem Interesse seien.

Emile Roemer, Gouverneur des Königs für die Provinz Limburg, bedankte sich, dass die Delegation des neu gewählten Parlaments der Provinz Limburg auf seiner Kennenlern-Tour durch die Euregio Rhein-Maas-Nord auf seiner ersten Station zu Gast im Rhein-Kreis sein konnte. Er betonte, dass die Provinz Limburg im deutsch-niederländischen Grenzraum stark verflochten sei und er der festen Überzeugung ist, dass es eine wichtige Grundlage sei, seine Nachbarn im direkten Kontakt sowie die Strukturen vor Ort kennenzulernen. Im Dialog und in der Kooperation würden viele Chancen im Sinne einer weiterhin gewinnbringenden Partnerschaft liegen.

Michiel Savelsbergh, zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der „Euregio Rhein-Maas-Nord“, stellte die Verwaltungsstrukturen in Nordrhein-Westfalen sowie die Funktion eines deutschen Kreises mit seinen Zuständigkeiten und Verantwortungsträgern vor.

Benjamin Rebenich erläuterte die Aufgaben und Tätigkeiten der Vertretung der Provinz Limburg in Düsseldorf („Grenspost“) sowie die vielfältigen Themen, zu denen unter anderem der Arbeitsmarkt, Mobilität, Energie sowie Forschung und Entwicklung zählen.

Maike Hajjoubi, Geschäftsführerin der „Euregio Rhein-Maas-Nord“, stellte in ihrem Vortrag die Euregio, ihre Strukturen, Aufgaben sowie aktuelle Projekte vor.

(-ekG.)