Rinkert zum Bahnhofs-Viertel: Ein „so mögen sich alle“ ist schwierig zu erreichen
Grevenbroich · „Mehr Licht und mehr Bäume reichen nicht aus.“ So lautete das Resümee, das SPD-Chef Daniel Rinkert (MdB) nach der großen Begehungsaktion der SPD im Grevenbroicher Bahnhofsviertel zog. Immerhin aber hätten die anwesenden Bürger konstatiert, dass es „schon besser geworden“ sei, aber eben „noch nicht gut genug“.
Daniel Rinkert hatte zu der Begehung neben Sebastian Fiedler, dem Sprecher der Arbeitsgruppe „Kriminalpolitik“ der SPD-Bundestagsfraktion, viele weitere Experten und „Stakeholder“ (Leute mit einem berechtigten Interesse an der weiteren Entwicklung) eingeladen: den Leiter der örtlichen Polizeiwache, den zuständigen Dezernenten im Rathaus, eine Vertreterin der Polizei-Gewerkschaft, Mitglieder des Rates und der „Stellwerk Initiative“ zum Beispiel.
Dabei ging es um die in der jüngsten Zeit diskutierten Themen: Mehr Grün für den ISEK-umgestalteten Straßenzug. Ersatz für die dadurch weggefallenen Parkplätze. Bessere Ausleuchtung im Viertel, speziell in der Unterführung nahe „Netto“. Doch das reiche nicht aus, so Daniel Rinkert als Fazit der Begehung und der Gespräche mit den Bürgern.
Stolz verwies er darauf, dass der Ordnungsdienst der Stadt (OSD) auf zwölf Personen aufgestockt werde, was mehr Einsatzstunden am Abend und am Wochenende ermögliche. Außerdem funktioniere die Ordnungspartnerschaft mit der Polizei, was in den vergangenen Wochen schon durch gemeinsame Aktionen auch nach außen hin dokumentiert worden sei.
Den zweiten Ansatzpunkt beschreiben die Begriffe „Wohnraumschutzsatzung“ und „Schrott-Immobilien“. Dafür sei eigens eine neue Stelle im Rathaus geschaffen worden. „Jetzt müssen wir dem neuen Dezernenten Arno Jansen ein wenig Zeit geben“, so die Aufforderung Rinkerts. Der Kampf gegen fragwürdige Leiharbeiter-Wohnungen „läuft stadtweit an. Zur Not muss die Bauaufsicht eingeschaltet werden.“
Darüber hinaus sei die SEG im Quartier aktiv, kaufe Grundstücke an, um attraktiveren Wohnraum zu ermöglichen. Und auch da zeichne sich, so der SPD-Chef weiter, bereits einiges ab: An der „kleinen Bahnstraße“ sei ein Neubau gerade fertiggestellt worden. Gegenüber der Raiffeisenbank kämen die „Erft-Lofts“ mit 100 Mietwohnungen. Und an der Rheydter Straße sollen drei Altbauten durch das Projekt „Phönix“ (zwölf Wohnparteien) ersetzt werden. Für Rinkert alles nur ein Anfang zur Umgestaltung des Viertels, der mit „städtebaulicher Weitsicht“ betrieben werden soll.
Bleiben das Image und das Gefährdungsgefühl, das manch einer verspürt … Ein „so mögen sich alle“ sei schwierig zu erreichen, gesteht Rinkert ein. Und er verweist hier auch auf die Methadon-Praxis, zu der „Leute durchs Quartier gehen, die einige Probleme mit sich bringen“. Die Präsenz von Polizei von OSD sowie der Einsatz von Streetworkern sei wichtige Grundlage. „Nur so können wir die Situation in den Griff bekommen.“
Doch das reiche am Ende auch nicht. Vielmehr müsse man den „Zugang zu allen Menschen im Quartier suchen“ und das gehe am besten über von der Bürgerschaft getragenen Initiativen, wie sie zum Beispiel das „Stellwerk“ darstelle.
Das alles soll nach Vorstellungen der SPD durch einen Masterplan „Leben, Wohnen und Arbeiten im neuen Bahnhofsviertel“ fundamentiert werden. Deshalb hat sie gemeinsam mit der Regierungs-Kooperative einen entsprechenden Antrag im Rat gestellt: „Die Umgestaltung des Quartiers soll für modernes, urbanes Leben sorgen. In Verbindung mit der verkehrlichen Anbindung und dem kulturellen Leben wird das neue Bahnhofsviertel ein attraktives Lebensumfeld für alle Generationen werden“, heißt es da.