Die Experten erwarten Zweikampf zwischen Oskar und „Super Mario“

Fortsetzung. Die Fackelbaugemeinschaft der Jägerzüge „Rosige Boschte“ und „Mer stonn zesamme“, die in diesem Jahr die 13. gemeinsame Fackel auf die Straße schickt, ist auf vordere Plätze und auch auf Siege bei der Prämierung der illuminierten Gebilde abonniert.

Fackelbau braucht viel Handarbeit und noch mehr Fingerspitzengefühl.

Dabei half in der Vergangenheit neben der imposanten Größe die ausgeklügelte (handbetriebene!) Beweglichkeit.

Zum Team gehört Willy Helfenstein, der zugleich dem Fackelbau-Betreuerteam des Vorstandes angehört. Als der nun am vergangenen Donnerstag die zweite Bauhalle betrat, die das GWG an der Nordstraße bereitstellt, wurde er ein wenig blass und still. Und das verständlicherweise, denn das Bauwerk der „Jröne Jonge“ ist schon beeindruckend.

Sie zeigt (ein wenig abgemagert) „Oskar“, das Maskottchen des Schloss-Bades. Wenn sich das possierliche Tierchen zur vollen Größe aufrichtet, dann misst die Fackel knapp sechs Meter. Dabei steht der Waschbär auf einem Surfbrett, was zusätzliche Beweglichkeit garantiert. Dort hörte man in der Werkshalle quasi schon die vielen „Ahhs“ und „Ohhs“, die diese Fackel am Samstagabend ernten dürfte.

Dass sich die „Jröne Jonge“ für das Bad-Maskottchen entschieden, mag nahe liegen, ist doch GWG-Chef Willi Peitz auch Mitglied in diesem Schützenzug. Und der verkündete denn auch im Blaumann das Motto: „Egal, ob Denkmal- oder Artenschutz, das Schwimmbad wird gut und gern genutzt.“

Zum Beweis nannte Peitz auch Zahlen: 145.000 Besucher kamen in den ersten zwölf Monaten zum Planschen. Und noch eine Zahl: Der Stromverbrauch der Großfackel konnte von 4.000 auf 2.000 Watt gesenkt werden. Und dies dank der kompletten Umstellung auf allermodernster LED-Technik.

Alles in allem wird Willy Helfensteins Reaktion auf seine Erstbegegnung mit „Oskar“ also verständlich. Auch wenn die Fackel seiner eigenen Baugemeinschaft einige Pluspunkte in den Wettbewerb einzubringen weiß.

Auf der Suche nach einem Motiv stießen die Aktiven der beiden Jägerzüge „Rösige Boschte“ und „Mer stonn zesamme“ auf „Super Mario“, der aktuell mit seinem „Mario-Kart“ ein Revival feiert. Und genau dieses Motiv soll den Hintergrund für eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema „CO²-Hysterie um Greta Thunberg“ liefern, verriet Helfenstein.

Und weiter: „Denn unser ,Mario-Kart’ ist klimaneutral. Wird er doch rein von Hand ohne Motorunterstützung bewegt.“ Auf einen Spruch haben sich seine Mannen noch nicht festgelegt. Favorit war am Donnerstag noch: „Für den Klimaschutz bleiben Marios Räder stehn, da bleibt uns nur, sie von Hand zu drehn.“

Aber: „Montag ist bei uns Maltag. Und nach dem ein oder anderen Bier werden erfahrungsgemäß oft ganz neue Ideen in Bewegung gesetzt“, griemelt der erfahrene Fackelbauer vielsagend.

Man darf also durchaus gespannt auf den samstäglichen Fackelzug sein: hohes Niveau, aktuelle Themen, kritische Motive und viel Liebe zum Detail. Das verspricht ein großartiges Bild zu werden.

Übrigens wird in diesem Jahr auch wieder der Preis „Spot(t)light“ vergeben, für den sich eine Jury wieder auf die Suche nach besonders frechen Sprüchen macht. Und hier werden auch die Formulierungen gewertet, die mitunter auf den kleinen Fackeln vor den einzelnen Zügen prangen. Zusammen mit dem Erft-Kurier hatte der ehemalige BSV-Präsident Peter Cremerius diesen Preis aus der Taufe gehoben, um seinen Schützenkameraden Mut für mehr Schärfe in ihrer Kritik zu machen. Auch hier darf man gespannt sein, was sich die Traditionshüter so alles einfallen lassen.

-gpm.