Je mehr sich bewegt, umso mehr Punkte gibt es von den Juroren!
Das Niveau der Großfackel dürfte diesmal deutlich höher liegen als in den vergangenen Jahren. Darin waren sich die Teilnehmer der hoch offiziellen „Fackelbereisung“ am vergangenen Donnerstag einig. Und so fällt es (fast) gar nicht ins Gewicht, dass in 2019 „nur“ sieben eigene und eine Gastfackel – das „Raumschiff Enterprise“ aus Wevelinghoven – am Samstag-Abend auf der Straße unterwegs sein werden.
Grevenbroich. Es ist einer der wichtigsten Termine im Vorfeld des Grevenbroicher Schützenfestes, die „Fackelbereisung“ in Begleitung der großen und kleinen Könige (Dieter Minkenberg kaum heuer im vollen Ornat). Immerhin gibt es schon einen Vorgeschmack auf die illuminierten Gebilde, die am Samstag Abend durch Grevenbroich rollen werden. Und die Jahr für Jahr besonders viele Besucher in die Innenstadt locken, die dann fröhlich darü-
ber diskutieren, welche wohl die
gelungenste sei. Dabei legen die Zuschauer am Wegesrand ihr Hauptaugenmerk auf das Motiv und dessen liebevoll-gekonnte Umsetzung sowie auf den dazugehörenden Mottospruch. Die erste Frage der Fachleute dagegen zielt auf die Bewegungsrichtungen ab. „Wie viele Bewegungen kann die Fackel“, lau-
tet die umgehend gestellte Frage. Zwei „Bewegungen“ (auf/ab und rechts/links zum Beispiel) rufen ein zurückhaltendes Schulterzucken hervor. Erst ab drei Bewegungsrichtungen wird das Interesse der Fachleute (und der offiziellen Juroren) geweckt. Und wenn sich dann noch alle Räder drehen, könnte es zu einem Platz bei der Prämierung reichen.
Insofern dürfte es eine der wohl schönsten Fackeln vor den Augen der Juroren schwer haben. Denn der Rolls-Royce der Fackelbaugemeinschaft der Jägerzüge „St. Sebastian“, „Löstige Jonge“ und „Jecke Boschte“ ist zwar ein absolut vorbildgetreuer Nachbau des „Silver Cloud“ von 1959, er weist allerdings nur zwei Bewegungsebenen auf. Simon Esser, Sprecher der Baugemeinschaft: „Wir haben absoluten Wert auf jede Kleinigkeit gelegt.“ Und das sieht man der Fackel auch an. Der Mottospruch soll übrigens eines der aktuellen Verkehrsthemen in der Stadt (Umbau der Bahnstraße, 30er-Zone) aufgreifen. – Eine tolle Idee ist auch die Fackel des Jägerzugs „St. Hubertus“. Die thematisiert die lobenswerte Aktion „Brauchtum hilft“. In der Darstellung trifft Prinz auf Schützenkönig. Und Wolfgang Müller, der selbst Teil des Orkener Dreigestirns war, verrät den Spruch: „Ob Sommer, ob Winter – Brauchtum hilft immer.“