Mit dem Quietsche-Entchen aufn Nachwuchs-Thron

Edelknabenkönig Jakob Werner ist gerade einmal sechs Jahre alt, aber weiß schon ganz genau, wo es langgeht. Als die beiden Edelknabenbetreuer Ulrich Herlitz und Axel Holzhausen auf die Idee kamen, den König mittels Entchen-Angeln zu ermitteln, war Jakob gleich Feuer und Flamme. Er lieferte sich mit seinem Freund Felix, der ihn im vergangenen Jahr noch zu Kindergartenzeiten für die Edelknaben begeisterte, ein heißes Duell.

Edelknabenkönig Jakob Werner (vorne) und Jugend-Schützenkönig Jan Pesch (dahinter) zusammen mit den beiden Jugendbeauftragten des stolzen Schloss-Stadt-Regimentes Ulrich Herlitz (links) und Axel Holzhausen (rechts).

Grevenbroich. Letztlich hatte Jakob die meisten Entchen an der Angel und im Netz, dies allerdings sehr zum Erstaunen seiner Eltern.

König bereits im zweiten Jahr, den klaren Favorit ausgestochen, noch keine langjährige Edelknabenerfahrung... da hofften die Eltern Mirja und Jakob Werner noch, das Blatt quasi noch an Tores Schluss abwenden zu können: Die elterliche Bemerkung, „andere haben vielleicht doch mehr Enten geangelt“, fruchtete nicht.

Kurz kam die Antwort: „Ich bin König“. Auch einem zweiten Versuch, „lass uns erst noch einmal nachzählen“, begegnete Jakob diesmal mit einem klaren und etwas lauteren: „Ich bin König!!!“

So war es denn auch und aus einem Sechsjährigen, der erst am Donnerstag vor Schützenfest in der Stadtmitte-Grundschule eingeschult wird, wurde prompt „Ihre Majestät Jakob der Erste“.

Und auch die Königseltern freuen sich nun auf das Königsspiel, wenn zum Beispiel am Samstag traditionell der TC Allrath bei Papa in der Stadtmitte aufspielt oder die schützenaffine Familie von Mutter Mirja aus Wevelinghoven wie sein Onkel Sebastian als Neuenhausener Schütze oder „Opa“ Ralf als ehemaliger Stadtmitte-Schütze am Sonntag bei der Krönung im Festzelt auf dem Kirmesplatz ihrem „König Jakob“ zujubeln.

Der aufgeweckte Edelknabenkönig mag bei den Edelknaben die Uniformen, Umzüge und die Fackeln und die gemeinsame Zeit mit den anderen Jungs. Und natürlich die Schießbude und den Autoscooter, die er am Freitag zur Kirmesplatz-Eröffnung besonders ausgiebig nutzen will.

Ansonsten mag er gerne Fußball und hält auf Union Berlin – kein Wunder, kommt sein Papa doch aus Berlin.

Urlaub auf Langeoog, Planschen im Schwimm- oder Freibad stehen bei ihm ebenfalls ganz hoch im Kurs. Genauso wie Fahrradfahren oder auch das Zelten.

Ganz besonders freut er sich schon auf Schützenfestsonntag, wenn vier Shettlandponies die jüngsten Könige im Regiment des Bürger-Schützen-Vereins aus der Schloss-Stadt mit einer eigenen Königskutsche durch die Stadt fahren.

Jugend-Schützenkönig Jan Pesch kennt das mit der Königswürde schon. Nicht so, dass es im Grevenbroicher Schützennachwuchs eine Erbmonarchie gäbe.

Doch Jan wechselte als Elfjähriger in diesem Jahr nicht nur in die weiterführende Schule, sondern auch von den Edelknaben zu den Jugendschützen im Regiment der Schloss-Stadt Grevenbroich.

Seine Edelknabenkarriere endete im vergangenen Jahr, er war Jakobs Vorgänger als Edelknabenkönig 2018.

Da passte der etwas regnerische Tag zur Abkrönung im Mai diesen Jahres auf „Evita-Beach“, als die neuen Könige des BSV-Nachwuchses ermittelt wurden.

Jan hatte zu diesem Termin seinen ersten Einstand als Jugendschütze und rechnete sich weniger gute Chancen in der Konkurrenz mit den dann doch noch größtenteils älteren Kameraden der Schützenjugend aus…

Doch dann kam die Entscheidung der Jugendschützen, auf das Lasergewehrschießen zu verzichten, weil sie sich vom Enten-Flashmob“ in Koch´s Entenangelbude begeistern ließen und ebenfalls ein Königs-Enten-Angeln durchführen wollten.

Da sah Jan seine Stunde gekommen und erangelte sich kurzerhand mit sage und schreibe 47 Enten souverän die aktuelle Jugendschützen-Königswürde.

Ergebnis: Majestät „reloaded“. Nach dem Edelknabenkönig in 2018 „Jan IV“ nun König der BSV Jugendschützen 2019 als „Jan I“. So einfach kann das gehen.

Besonders erinnert sich Jan an das vorjährige Sommerfest im elterlichen Garten in der Residenz an der Nachtigallenstraße, als der TC Allrath eigens für die Königs aufspielte und Jan den Tambourmajorsstab – ein einzigartiges Privileg – in Händen hielt, um den Tambourcorps zu dirigieren.

Darauf freut er sich in diesem Jahr nun wieder, vor allem aber auch auf seine Krönung als Jugendschützenkönig. Weitere Königsehren wie Jungkönig oder gar noch größere Würden könnten da durchaus noch folgen, Jan ist auf den Geschmack gekommen…

Wie besagt schon Artikel 2 des Rheinischen Grundgesetzes: „Et kütt, wie et kütt…“!-ekG.