Macht die Stadt das Juwel am Heyerweg jetzt platt? Platzbedarf für dritte Gesamtschule/ „Nichts ausgeschlossen“

Wevelinghoven · Die Diedrich-Uhlhorn-Realschule in Wevelinghoven soll auslaufen. An ihrer Stelle soll eine dritte Gesamtschule eingerichtet werden. Und das mit erheblichem zusätzlichen Platzbedarf. In der Gartenstadt geht nun die Sorge um, dass für die Erweiterung der Juwel-Spielplatz am Heyerweg platt gemacht wird. Stadtsprecher Stephan Renner: „Noch ist nichts beschlossen. Noch ist nichts ausgeschlossen.“

Der Spielgrund am Heyerweg ist ein echtes Refugium, das Kindern aller Altersstufen Möglichkeiten zum fantasievollen Spiel bietet.

Dass rund um die Noch-Realschule gebaut werden muss, steht dabei außer Zweifel. Stephan Renner nennt Zahlen: Momentan gibt es in dem Schulgebäude 27 Unterrichtsräume; die neue Gesamtschule braucht im endgültigen Ausbauzustand aber 48 dieser Räume. „Es muss also auf jeden Fall gebaut werden“, so der Stadtsprecher.

Die zuständigen Planer der Stadt hatten eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die gerade aktuell ins Rathaus geflattert ist. „Das Grundfazit lautet: Es geht“, zeigt sich Renner durchaus erfreut. Verwaltungsintern müsse die Studie nun ausgewertet und in konkrete Vorschläge umgemünzt werden.

Renner: „Noch ist nichts beschlossen. Unter Umständen ist sogar ein Bebauungsplanverfahren erforderlich.“ Und eines sei klar: „Wenn Eingriffe beim Spielplatz oder in der Umwelt stattfinden, dann wird es einen Ausgleich geben.“

Genau hier aber setzen die Zweifel und die Sorgen der Wevelinghovener ein. Denn der Spielplatz am Heyerweg ist ein echtes Juwel, ein echtes Refugium für Kinder, Familien und die Natur. Die riesige und vielfältige Spiellandschaft – vom Sandplatz für die Mütter mit den ganz kleinen Kindern bis hin zum Bolzplatz für die Älteren – ist umgegeben und durchzogenen von viel Natur, vor allem von großen, mächtigen und alten Bäumen, die hier auch an heißen Sommertagen das tiefe Durchatmen und das Sich-Erholen noch möglich machen.

Ein neu angelegter Spielgrund würde kaum noch die gleiche Struktur mit sanften Bodenwellen, Hügeln und Abhängen haben. Er würde kaum noch so ein ursprüngliches Spielerlebnis mitten in der Natur bieten können. Und – so ein weiteres Argument aus der Bürgerschaft – bis neu gepflanzte Bäume die gleiche Mächtigkeit wie die bestehenden haben würden, dürften die jetzigen Kleinkinder fast schon mit ihren Enkel unterwegs sein.

Da kann das Versprechen „Wenn etwas wegfällt, dann wird Ausgleich geschaffen“ nur wenig beruhigen.

Sollte am Ende ausreichender Raum für die Lehrerparkplätze fehlen, hat es ja bereits in der jüngsten Stadtteilkonferenz einen passenden Vorschlag gegeben: Abstellflächen für Pädagogen und Busse könnte man auf der anderen Seite der Landstraße bauen. Die Verbindung könnte dann per Brücke hergestellt werden.

Wenn dann dort auch der angewiesene Haltebereich für alle „Eltern-Taxis“ wäre, würde das gesamte Wohngebiet von der Verkehrsberuhigung profitieren. Laut Renner wird auch dieser Vorschlag in der Verwaltung geprüft.Gerhard Müller

(Gerhard Müller)