Grevenbroich tritt „Deutschem Riga-Komitee“ bei Erinnerungskultur

Grevenbroich · Als 69. Mitglied ist die Stadt Grevenbroich am 31. Mai dem erinnerungskulturellen Städtebund des „Deutschen Riga Komitees“ im „Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge“ beigetreten. Aufgabe des Komitees ist die Erinnerung an die Deportation von mehr als 20.000 Juden, die dort in überwiegender Zahl im Wald von Bikernieki ermordet wurden.

Bürgermeister Klaus Krützen und Regierungspräsidentin Birgitta Radermacher. Foto: SGV.

Foto: SGV

Düsseldorfs Regierungspräsidentin Brigitta Radermacher unterzeichnete in ihrer Eigenschaft als Vorsitzende des Bezirksverbandes des VdK gemeinsam mit Bürgermeister Klaus Krützen die offizielle Beitrittsurkunde in der „Villa Erckens“.

Bürgermeister Krützen dankte in seiner Rede vor Mitgliedern des Ausschusses für Kultur, Volkshochschule, Freizeit und Ehrenamt und des Geschichtsvereins dem vielfältigen bürgerschaftlichen und institutionellen Engagement in der Stadt Grevenbroich. „Mit den seit 2009 von Gunter Demnig mit dem Geschichtsverein im Stadtgebiet verlegten Stolpersteinen, den Bildungsfahrten der Diedrich-Uhlhorn-Realschule in das ehemalige Vernichtungslager Auschwitz, um nachfolgende Generationen für ihre erinnerungspolitische Verantwortung zu sensibilisieren und nicht zuletzt den engagierten Beiträgen der Käthe-Kollwitz-Gesamtschule, die das ‚Nie-Wieder!‘ in ihrem Gedenkmotto ‚Käthe-Kollwitz Gesamtschule gegen das Vergessen‘ zusammenfasst – diese langjährige historisch-politische Bildungsarbeit kennzeichnet das Engagement der unterschiedlichen Akteure in unserer Stadt und ihre gemeinsame Arbeit an einer Erinnerungskultur“, führte Krützen aus.

Einen besonderen Dank richtete Krützen an den Geschichtsverein, der als ideeller Projektpartner den Beitritt der Stadt zum „Riga-Komitee“ begleitet.

Ulrich Herlitz, Vorsitzender des Geschichtsvereins, skizzierte in seinem Redebeitrag beispielhaft das Schicksal der Hemmerdener Familie Winter, die 1941 über Düsseldorf nach Riga zur Zwangsarbeit deportiert wurde. Nur die Tochter Marianne überlebte den Terror der Nationalsozialisten und kehrte nach dem Krieg mit ihrem Mann Josef Stern in ihre alte Heimat zurück.

Verantwortung für den Umgang mit der Erinnerung stellte Brigitta Radermacher in den Mittelpunkt ihres Dankes an die Grevenbroicher Akteure. Im Anschluss trug sich Regierungspräsidentin Brigitta Radermacher in das Goldene Buch der Stadt ein.

(-ekG.)