Rainer Thiel (SPD): Braunkohle muss auch nach dem Ende ihrer Verstromung weiter abgebaut werden
Grevenbroich. Eine Initiative zur zukünftigen Sicherung des Zugangs zum Rohstoff Braunkohle zur stofflichen oder chemischen Nutzung startete jetzt die SPD-Kreistags-Fraktion unter ihrem Vorsitzender Rainer Thiel.
Derzeit steht die Nutzung der Braunkohle als Energieträger im Vordergund. Die heimische Braunkohle ist aber auch für eine vielseitige stoffliche Nutzung sehr wertvoll. So ist sie zum Beispiel auch zu einem umweltfreundlichen Bio-Dünger und Bodenverbesserer umwandelbar. „Humintech“ aus Gindorf ist hier ein weltweit gefragtes Unternehmen in diesem Bereich. Dieses wurde erst kürzlich auch vom Landeswirtschaftsminister Andreas Pinkwart besucht und für ihre Unternehmensaktivitäten gewürdigt.
Auch zum Thema Kohlechemie finden im Lande Forschungen und Entwicklungen statt. So befasste sich die Enquetekommission des Landtags „Zur Zukunft der Chemie in Nordrhein-Westfalen“ auch intensiv mit dem Rohstoff Braunkohle und verabschiedete einstimmig Empfehlungen zur Stärkung chemischer Wertschöpfungsketten auch durch „stofflichen Umwandlung von Kohle in Plattformchemikalien“.
Braunkohleabbau erfolgt derzeit mit dem Ziel der sicheren Energieversorgung. Dies aber voraussichtlich nur noch bis 2038. Eine entsprechende Änderung des Bergrechts würde den Zugang zur Nutzung des Rohstoffs Braunkohle für eine stoffliche Nutzung der wertvollen Ressource auch in Zukunft ermöglichen.
Deshalb soll der Kreis-Ausschuss beschließen, dass die Kreisverwaltung und der Landrat sich für eine Änderung des Bergrechtes einsetzen und auf eine Gleichstellung mit dem Kies- und Sandabbau hinwirken, um auch in Zukunft eine stoffliche Nutzung der Braunkohle zu ermöglichen. Der Rhein-Kreis soll entsprechende Initiativen an dafür geeigneten Stellen einbringen.