Silke Fütterer-Sommer ist Bundestrainerin der Para-Dressur „Die Stimmung bei den Paralympics war einfach bombastisch“

Jüchen · Was für ein besonderes Jahr liegt hinter Silke Fütterer-Sommer aus Jüchen. Als Bundestrainerin der deutschen Para-Dressurreiter führte sie ihre Athleten nach Paris zu den Paralympischen Spielen. „Wenn ich die Bilder sehe, kriege ich immer wieder Gänsehaut“, verrät sie.

Silke Fütterer-Sommer (r.) und Dressurreiterin Regine Mispelkamp. Sie holte zwei Silbermedaillen bei den Paralympischen Spielen 2024.

Foto: privat

Anfang 2023 wurde Silke Fütterer-Sommer vom Deutschen Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) in Warendorf als Bundestrainerin der Reiter mit Behinderung verpflichtet und unterstützt diese seither auf Championaten.

Auf ihr erstes Jahr als Bundestrainerin im Bereich Para-Dressur blickte die Jüchenerin bereits mit Stolz zurück. Denn ihre Athleten – immer vier an der Zahl bilden ein Team – konnten einige Erfolge verbuchen. Besonders freute sie sich über die sechs Medaillen, die sie sowohl in der Team- als auch in der Einzelwertung bei den Europameisterschaften nach Hause holten. Geprägt war diese Zeit aber auch schon mit der Vorfreude auf die Paralympischen Spiele 2024 in Paris.

„Darauf haben wir hingearbeitet“, so Silke Fütterer-Sommer, stand mit der Teilnahme doch ein ganz besonderes Highlight für die Dressurreiter und die Bundestrainerin an. Eine Woche verbrachte die deutsche Mannschaft in Paris und konnte dabei vor der Kulisse von Schloss Versailles ihr Können zeigen. „Die Bedingungen waren traumhaft und die Stimmung einfach bombastisch. Die Franzosen waren auch richtig tolle Gastgeber“, strahlt die Bundestrainerin bei der Erinnerung an das Erlebte.

Die deutschen Pferde und Reiter seien von Beginn an alle gut draufgewesen, die Hoffnung auf gute Ergebnisse war dementsprechend groß. „Aber dass wir am Ende sechs Medaillen mit nach Hause nehmen, damit hätten wir nicht gerechnet“, freut sich Silke Fütterer-Sommer. Direkt am ersten Tag sicherten sich die deutschen Para-Dressurreiter die erste Medaille, was das Team durch das Turnier getragen habe. „Es gab viele tolle Momente, die wir in Paris erlebt haben. Die Zeit war wunderschön und wird mir für immer in Erinnerung bleiben“, so die Bundestrainerin.

Bundestrainerin Silke Fütterer-Sommer posiert stolz mit einer der Medaillen.

Foto: privat

„Mein Anspruch ist, weiter auf dem Niveau zu bleiben. Deutschland ist wieder an der Spitze des Reitsports angekommen“, freut sich Silke Fütterer-Sommer, die ihren Vertrag als Bundestrainerin für vier Jahre verlängert hat. Und während sie erst jetzt richtig realisiere, was die deutschen Para-Dressurreiter erreicht haben, blickt sie schon auf die nächsten großen Turniere. So stehen 2028 die Paralympics in Los Angeles an.

Für die Teilnehmer der vergangenen Spiele stünden die Chancen gut, wieder in der Auswahl dabei zu sein. Doch wie die Jüchenerin verrät, stehen auch weitere Reiter in den Startlöchern. Die Teamauswahl werde zeitig getroffen werden müssen. Denn schon jetzt den Blick nach vorne zu richten sei wichtig, da Pferd und Reiter die Zeit bräuchten, um sich auf solch ein Turnier vorzubereiten.

Vor den Paralympischen Spielen findet 2026 dann die Weltmeisterschaft im eigenen Land, genauer gesagt in Aachen, statt. „In Aachen zu reiten ist immer etwas ganz Besonderes“, freut sich die Jüchenerin bereits jetzt auf das Turnier. Man merkt: Ihre Arbeit als Bundestrainerin für Para-Dressur macht Silke Fütterer-Sommer wahnsinnig viel Spaß. Die Zeit ihres Engagements möchte sie aber auch nutzen, um den Para-Sport aus dem Schatten des Regelsports zu holen. „Ich möchte den Para-Sport präsenter machen. Das Thema Inklusion ist unheimlich wichtig, da stehen wir in Deutschland leider immer noch hinten an im Gegensatz zu anderen Nationen.“