Harald Zillikens, Verbandsvorsteher des Zweckverbands LANDFOLGE Garzweiler sowie Bürgermeister von Jüchen: „Wir haben in den vergangenen zwei Jahren mit ersten Machbarkeitsstudien wichtige Grundlagen im Projekt geschaffen. Aus Ideen und Innovationen müssen jetzt Investitionen werden. Denn die Zeit drängt. Bis zum Kohleausstieg sind es nur noch wenige Jahre. Dabei ist es unverändert wichtig, die Bürgerschaft mitzunehmen. Die Menschen haben einen Anspruch darauf zu erfahren, wie die Zukunft nach dem Tagebau aussehen kann.“
Hintergrund des Innovationsparks: Das Rheinische Revier soll auch nach dem Ende der Braunkohleverstromung Energieregion bleiben. Dafür sind der Ausbau der Erneuerbaren Energien und unter anderem die Entwicklung neuer Netze erforderlich. Der Innovationspark wird auf rekultivierten Flächen des Tagebaus Garzweiler geplant. Ziel ist es, dort verschiedene Technologien der Energieerzeugung – etwa Photovoltaik, Windkraft oder Wasserstoffproduktion – zu bündeln und insbesondere auf rekultivierten Flächen einzusetzen. Kernidee ist dann die Schaffung eines integrierten, innovativen Energiesystems: Es umfasst Energieerzeugung, Speicherung, Verteilung sowie Nutzung des erzeugten Stroms auf begrenztem Raum.
Volker Mielchen, Geschäftsführer des Zweckverbands LANDFOLGE Garzweiler: „Der Innovationspark ist ein wertvoller Beitrag zur Entwicklung der Tagebaufolgelandschaft und macht die Energiewende vor Ort sichtbar. Wir sammeln mit den Ergebnissen der Machbarkeitsstudien gute Argumente für die Umsetzung unseres Projektes. Wichtigste Aufgabe ist es nun, Projektträger zu finden, die die Realisierung mit uns angehen.“ Gleichzeitig trage der Innovationspark anderen wichtigen Vorhaben des Zweckverbands und seiner Mitgliedskommunen bei. So ist der Innovationspark eng eingebunden beispielsweise in Gewerbe- und Siedlungsprojekte in Jüchen, Mönchengladbach, Grevenbroich oder Titz. Beispiele sind die Planungen für den Stadtteil Jüchen-Süd oder das interkommunale Industriegebiet Elsbachtal.
Die TH Köln und das Wuppertal Institut begleiten als Partner das Projekt wissenschaftlich. So präsentierte Dr. Valentin Espert vom Wuppertal Institut Ergebnisse einer Befragung zum Braunkohleausstieg, regionalem Strukturwandel und der Beteiligung der Bürgerschaft. Prof. Thorsten Schneiders und Moritz End von der TH Köln stellten in ihrem Vortrag die Rolle der Hochschule im Hinblick auf die technische Entwicklung des Innovationsparks und zur Modellierung von Energiesystemen vor.
Wie weit das Projekt im Vergleich zum Auftakt 2023 fortgeschritten ist, zeigte die Vorstellung von Machbarkeitsstudien zur so genannten „Solarautobahn“, zur multifunktionalen Energielandschaft und dem Energiesystem für den Industriepark Elsbachtal durch Alexander Vorkoeper von Drees & Sommer. Den Blick über den Tellerrand und Einblicke in andere laufende Leuchtturmprojekte im Rheinischen Revier lieferten Edith Seemann von Sunfarming Project, Prof. Dr. Ulrich Schurr vom Forschungszentrum Jülich sowie Franz Josef Türck-Hövener als Technischer Beigeordneter aus Herzogenrath.
Im Netzwerk des Innovationsparks eng eingebunden sind dabei unter anderem auch die Kommunen Mönchengladbach, Jüchen, Titz, Grevenbroich und Erkelenz sowie die RWE Power AG.Unter https://www.innovationspark-erneuerbare-energien.de finden sich Informationen zum Projekt und den Ergebnissen.