Tim Heidemann verspricht den Umbau der City: „jung, nachhaltig und aktuell“ Das „rote Rathaus“ entkernen für Großraumbüros und Wohnraum
Grevenbroich · „In fünf Jahren wird die City eine andere sein“, verspricht CDU-Bürgermeister-Kandidat Tim Heidemann für den Fall seines Sieges. Genaue Vorstellungen, wie das gelingen kann, hat er schon. Dazu gehören eine ganz klare Vision, aber auch jede Menge Pragmatismus. Und der Mut, Dinge neu zu denken.
Dafür müsse sich gegenüber dem Ist-Zustand zunächst einmal der Stil ändern: Es müsse Schluss sein mit dem „arroganten Auftreten der Stadtverwaltung, die alles besser weiß. Wir müssen hin zu einem ,gemeinsam‘. Die Bürger fühlen sich aktuell nicht abgeholt“, formuliert er seine Kritik.
Aus vielen, intensiven und zum Teil auch langen Gesprächen wisse er, betont Tim Heidemann im Gespräch mit dem Erft-Kurier, dass die Bürger ein „stimmiges Konzept“ für die Innenstadt vermissen würden. Stattdessen gebe es nur „verzweifelte Aktionen“ wie neue Bänke und neue Blumentöpfe. „Wie wollen Sie Leute in die Stadt holen mit Blumentöpfen?“, fragt er sarkastisch.
Anstelle der Blumentöpfe hätte er kleine, quadratische Pflanzfelder geschaffen, in denen Bäume und Blumen gesetzt werden könnten. Dies aber in „Patenschaften“: Schulen könnten die Ausgestaltung des Feldes übernehmen, anliegende Geschäfte sich mit der Finanzierung des Baumes solidarisch zeigen. „Das alles trägt zur Identifikation mit der Stadt bei und ist auf jeden Fall nachhaltiger als Zitronenbäumchen, die für unsere Bienen uninteressant sind. Und vor allem würde eine solche Aktion die Stadt keinen Cent kosten.“ Eines sei dabei zudem sicher: Es käme mehr Bewegung in die Einkaufsstraßen.
Wenn man in der Innenstadt etwas bewegen wolle, brauche man, so Tim Heidemann (CDU) weiter, keine Gutachter von außerhalb. „Wir haben ganz viele Grevenbroicher, die Fachwissen haben. Die Interesse an Grevenbroich haben. Und die was für ihr Grevenbroich tun wollen.“ Bei den anderen aber müsse man ganz einfach an das Heimatgefühl appellieren ...
Sein Konzept (unten stehend finden Sie die zentralen Forderungen umrissen) stehe: „Die Sachen sind möglich. Nicht simpel, aber geprüft durchführbar“, betont er im Brustton der Überzeugung.
Einen Verwaltungsneubau auf dem ehemaligen „Blumen Krüppel“-Gelände direkt an der Erft lehnt der Bürgermeister-Kandidat der CDU übrigens ab: Das „Filetstück“ will er für die weitere Stadtentwicklung nutzen und nicht für ein neues Rathaus „verschwenden“. Wörtlich sagt er: „In meiner Welt können wir uns ein Rathaus nicht erlauben, das jetzt 40 Millionen Euro kosten soll und das am Ende bei 50 oder 60 Millionen Euro landen wird.“
Stattdessen will er den Teil des so genannten „roten Rathauses“ (dessen Brandschutz problematisch ist), der oberhalb des „Extrablatts“ liegt, von Grund auf kernsanieren, um dort Großraumbüros für eine moderne Verwaltung in einer modernen Arbeitswirklichkeit entstehen zu lassen (siehe unten).
Für die Einzelhändler aus der City hat Tim Heidemann eine doppelte Botschaft. Zum einen betont er: „Die bisherige Welt des Einzelhandels gibt es so nicht mehr. Punkt.“ Gleichzeitig betont er aber auch, dass nach seinem Konzept sich der „Durchlauf der Menschen“ durch die Fußgängerzone durch die 800 neuen Bewohner dieses Bereichs deutlich erhöhen würde.
Wenn dort Wohnungen für junge Leute, für junge Familien geschaffen würde, dann würde es auf einmal auch ein junges Publikum in der Fußgängerzone geben, dem er zurufen würde: „Gestaltet Euren Wohnraum, Euer Wohnumfeld selbst mit“. Am Ende stehe eine andere Form des Einzelhandels – „gesellschaftsgerecht und aktuell“, zeigt sich Tim Heidemann im Gespräch mit der Redaktion des Erft-Kurier zutiefst überzeugt.