Eines schon morgen Abend! Die „Granufinken“ bieten gleich zwei Mitsing-Konzerte
Kapellen · Am 11. im 11. vor 40.000 Menschen auf dem Kölner Heumarkt zu spielen oder in der „Lachenden Köln-Arena“ die Menge zu begeistern, das sind Highlights, an die sich der ehemalige Frontmann der „Rabaue“, Peter Kempermann alias „Kempes“, gerne zurückerinnert.
„Die fidelen Granufinken“ gastieren am 26. Februar um 19 Uhr in der „Villa Erckens“, um die Karnevalstage stimmungsvoll einzuläuten. Peter Kempermann, Peter Lys und Josef Holzapfel machten schon in den 1970er Jahren gemeinsam Tanzmusik. Kempermann wurde später zu einer der Größen der kölschen Karnevalsmusikszene als Frontmann der „Rabaue“. Im gesetzten Alter haben sich die drei Vollblutmusiker wieder als „Die fidelen Granufinken“ zusammengefunden und spielen kölsche Klassiker in Krätzjer-Manier von den „Bläck Fööss“, „Höhnern“ und Willi Ostermann mit Gitarre, Akkordeon, Bass und mehrstimmigem Gesang. Die Texte werden zum Mitsingen an die Wand projiziert. Der Eintritt kostet 14 Euro. Karten gibt es bei Reservix oder an der Museumskasse. Um 15 Uhr wird eine Sondervorstellung in der „MoKKa“ angeboten, die auch für kognitiv eingeschränkte Menschen geeignet ist. Eine Anmeldung ist über Tel. 02181/608–656 erforderlich.
Foto: SGV.Dennoch – am Aschermittwoch vor neun Jahren und somit mit Eintritt ins Rentenalter – hing der Kapellener die Profi-Musikkarriere an den Nagel, um eine ruhigere Kugel zu schieben.
Doch so ganz geht man ja bekanntlich nie und zu seinen beiden Musikerkollegen Josef Holzapfel und Peter Lys aus früheren Zeiten (damals noch mit der gemeinsamen Band „Sunrise“) hatte er noch Kontakt und so entschieden sich die Drei für eine Reunion unter neuem Bandnamen: Die Geburtsstunde der „Fidelen Granufinken“. Seit 2015 tingelt das Trio nun durch das Umland und lässt es mit rund zehn Auftritten pro Jahr altersgemäß entspannt angehen. Benannt haben sie sich nach dem bekannten Medikament gegen Prostata- und Blasenbeschwerden und das nicht ohne Grund: „Unser Publikum sollte wissen, dass wir mit unseren inzwischen 73 Jahren nach 30 Minuten unsere Konzerte kurz für eine ‚Pipi-Pause‘ unterbrechen müssen“, sagt uns Peter Kempermann mit einem Augenzwinkern.
Getourt wird überwiegend im Rhein-Kreis bei Geburtstagen für Ü60-Jährige - denn so Kempermann, „die Jüngeren kennen unsere Lieder nicht mehr“ – und bei selbst organisierten Mitsing-Abenden mit bekannten Mundartliedern, deren Texte für das Publikum auf eine Leinwand projiziert werden. Der nächste dieser Art ist übrigens morgen ab 20 Uhr in der „Ratsschänke“ in Kapellen.
Was viele vermutlich nicht wissen: Peter Kempermann war in seinem ersten Leben, genauer gesagt bis 1996, Gebietsleiter bei „Famka“ – einer bekannten ehemaligen Lebensmittelkette – bevor er die Musik, die er zuvor nur hobbymäßig betrieb, zum Hauptberuf machte und mit den „Rabaue“ so richtig durchstartete.
Geprobt wird einmal in der Woche in Mühlrath. „Die Musik hält uns alle jung und fordert uns auf geistiger Ebene“, sagt uns Peter Kempermann. Und natürlich macht es auch Spaß. Eine seiner zwei Töchter, Nicole Kempermann, ist ebenfalls mit dem Musikvirus infiziert und mit ihrer Band „Kempes Feinest“ im Karneval erfolgreich unterwegs.
„Meine andere Tochter hat uns vor fünf Jahren eine Enkelin geschenkt, die uns viel Freude bereitet.“ Na ja, und wenn Peter Kempermann mal nicht mit seiner Bassgitarre und seinen zwei Freunden auf der Bühne steht, dann singt „Opa Kempes“ bestimmt sanft für seine Enkeltochter.