Dass die Ereignisse am Karnevalsfreitag als „inszeniert“ gewertet und den beteiligten Personen „Wahlkampf“ unterstellt werde, zeuge „von einer eigenen Realität“, postuliert sie.
Das Schreiben trägt fünf Unterschriften: Jenny Goergens, Michael Schnabel, Martin Mertens, Dr. Clemens Stock und Klaus Krützen. Die beiden letzteren sollen wesentliche Teile der Formulierungen verfasst haben. „Wir stellen fest, dass das Setting der Übergabe (keinen Sitzplatz anbieten, die Initiative wie Schulkinder in einer Reihe stehen lassen – und das für den gesamten Termin) inszeniert war. Hier sollten die Mitglieder der Initiative vorgeführt werden. Die Videos und Fotos belegen dies eindrucksvoll. Uns ist es egal: Ob Bürgermeister oder Arbeitssuchender – wenn man sich auf Augenhöhe begegnet, ist es die kleinste Form von Anstand, einen Sitzplatz anzubieten und zu sprechen. Auf die Getränke waren wir gar nicht erpicht“, ist in der Mail zu lesen.
Alle vier Vertreter der Initiative hätten zudem die Ausführungen des Landrats klar als Ablehnung der Annahme wahrgenommen. Zum Dialog im Flur (siehe oben) werden keine Ausführungen gemacht.
Besonders brisant sei „die Aussage des Landrats zur drohenden Insolvenz des ,Rheinland-Klinikums’ Mitte 2024. Diese legt nahe, dass die Standorte Grevenbroich und Dormagen vorrangig als finanzieller Schutz für das Lukaskrankenhaus in Neuss betrachtet werden. Während für Grevenbroich und Dormagen erhebliche Leistungseinschnitte angekündigt wurden, bleibt das Neusser Krankenhaus in seiner bisherigen Form unangetastet. Dies wirft die Frage auf, warum die Einsparmaßnahmen nicht auf alle Standorte gleichmäßig verteilt werden“, geht die Argumentation der Fünf weiter.
Und sie versprechen. „Für uns steht fest: Wir kämpfen weiter für eine Notfallversorgung im südlichen Kreis. Außerdem setzen wir uns weiterhin gemeinsam dafür ein, dass ein runder Tisch die Herausforderungen in der Notfallversorgung gemeinsam klärt.“
Allerdings mahnt Rokis Bürgermeister Martin Mertens im Gespräch mit der Redaktion, dass es seiner Meinung nach an der Zeit sei, „ein wenig abzurüsten“. Wolle man wirklich etwas erreichen (wie zum Beispiel den von ihm präferierten zentralen Klinik-Neubau im Bereich von Holzheim, den auch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke nicht grundsätzlich ablehnt), ginge das nur in umfassender Zusammenarbeit aller an dieser Thematik Beteiligten.
Unseren Bericht zur gescheiterten Übergabe der Unterschriften finden Sie via „St. Elisabeth“: Kampf um die Klinik oder doch nur purer Wahlkampf?.