„Digitaler Zwilling“ ... überregionale Popularität

Grevenbroich · Das Förderprojekt „Digitaler Zwilling Rhein-Kreis“ erreicht mittlerweile überregionale Popularität. Auf der Fachtagung „Forum Geodäsie“ in Bielefeld, das der Deutsche Verein für Vermessungswesen organisiert hat, hat der Rhein-Kreis das Projekt und dessen aktuellen Entwicklungsstand vorgestellt.

Beim Forum Geodäsie in Bielefeld (von links): Sonja Boxhammer (Kreis Herford), Kerstin Will (Innenministerium) und Christoph Kany (Rhein-Kreis).

Foto: Kreis Lippe

„Unser ,Digitaler Zwilling‘ hat schon jetzt starkes Interesse geweckt. Das Konzept wurde bereits von anderen Kreisen angefragt, die ein solches Angebot ebenfalls einführen möchten“, betont Harald Vieten, IT-Dezernent des Rhein-Kreises. „Unser Kreis nutzt die Chancen und Möglichkeiten der Digitalisierung und treibt die Umsetzung zukunftsorientiert und konsequent voran. Das Projekt ,Digitaler Zwilling‘ ist hierfür ein hervorragendes Beispiel.“

Der „Digitale Zwilling Rhein-Kreis“ führt Geodaten der Kommunalverwaltungen an Rhein, Erft und Gillbach zusammen, um die reale Welt auf dem Bildschirm erlebbar zu machen.

Die Nutzer erhalten Zugriff auf hochauflösende, dreidimensionale 360-Grad-Bilddaten, die vergleichbar mit einer virtuellen Realität sein sollen. „Das ermöglicht die Visualisierung von Planungsvorhaben und Simulationsmodellen in den Bereichen Mobilität, Verkehr, Bau, Klima, Umwelt und Wirtschaft“, erklärt Michael Fielenbach, Leiter des Kataster- und Vermessungsamtes beim Rhein-Kreis. „Zudem dient das Projekt als Basis für Smart-City-Anwendungen.“

Bei der Fachtagung „Forum Geodäsie“ kamen rund 220 Teilnehmer zusammen. Darunter waren Vertreter von Städten, Kreisen, Ländern, Bundesbehörden, Berufsverbänden sowie des Landkreistags. Bei der Fachtagung wurde auch die zentrale Rolle des Geodatenmanagements in den Kreisverwaltungen als wichtige Bündelungsstellen für die kreisangehörigen Kommunen deutlich.

Mit der Vorstellung seines Projekts traf der Rhein-Kreis auf großes Interesse. Vertreten wurde der Kreis auf der Fachtagung von seinem Geodaten-Experten Christoph Kany.

Neben einem animierten Zusammenschnitt von Anwendungsbeispielen wurde auch die zweite aktuelle Planungsphase des Aufbaus einer kreisübergreifend einheitlichen urbanen Datenplattform, die Teil des „Digitalen Zwillings“ ist, vorgestellt, die das Zusammenspiel und die Datenvernetzung zwischen kommunalen Datenbeständen sowie Landes- und Bundesdaten ermöglichen soll.

Zuvor hatten sich Fachvertreter der nordrhein-westfälischen Kreise (Kataster- und Vermessungsämter) im Arbeitskreis Geoinformation und Vermessung des Landkreistages inhaltlich abgestimmt.

Im Kern stellt die urbane Datenplattform eine Basis- und Bündelungsfunktion dar, auf der alle kommunalen Fachdaten im „Digitalen Zwilling“ mit anderen Daten in Beziehung gesetzt und visualisiert werden und mit kommunalen Werkzeugen, Analysen und Simulationen für kommunale Planungsaufgaben zur Verfügung gestellt werden können.

Wesentliches Merkmal ist die Verwendung von Standards und Schnittstellen, die eine Zusammenarbeit auch mit anderen datenführenden Stellen ermöglicht.

(-ekG.)