Bilder fürs längere Betrachten: „Grevenbroich ist halt klein“

Grevenbroich · "Die Welt gehört niemanden. Niemand ist örtlich begrenzt in dem, was er wo tut." Tobias Holzweiler ist einer von fünf jungen Fotografen aus Grevenbroich, die ab morgen Abend ihre Fotografien im Museum in der "Villa Erckens" zeigen.

Daniel Rinkert (Mitte rechts) und Michael Ziege (Mitte links) von der Kreis-SPD machten die Ausstellung möglich. „Gerade junge Leute brauchen die Chance, ihre Werke ausstellen zu dürfen. Wir können die Vermittlerrolle übernehmen“, so Ziege. Deshalb soll das „Kultur-Forum“ den Sozialdemokraten bei der Vernetzung mit der wichtigen Kultur-Szene im Rhein-Kreis helfen. Auf dem Bild fehlt Norman Keutgen.

Die Ausstellung "Niemands-Land" wurde möglich durch das neue "Kultur-Forum" der Kreis-SPD.

Neben Holzweiler kommen auch Norman Keutgen, Julius Kunold, Anatol Lauschke und Rafael Quesada mit ihren "Bildern aus der Heimat und der Welt" zu Wort. Die etablierten vor ein paar Jahren erfolgreich das Mode-Label "Lavidalocker Clothing", das sie "Anfang des Jahres wieder einstampften".

Seit drei Jahren hängen die fünf, die beruflich als Studenten oder in Sachen Mediengestaltung unterwegs sind, zusammen rum. Der Fotoapparat war immer dabei, auch als einige von ihnen gemeinsam Zeit in Lissabon verbrachten.

So entstanden Bilder, die sie irgendwann als zeigenswert empfanden. Bilder aus Grevenbroich, aber auch Bilder aus der ganzen Welt — von Australien bis Island.

Rund 30 dieser Bilder werden nun ab heute bis zum 26. August in der "Villa Erckens" gezeigt. Es gibt einen Block mit Porträts und Straßenfotografie. Ein zweiter Block bringt Landschaften, Architektur und Reisebilder.

Dabei haben die Fünf sich die Auswahl nicht einfach gemacht. "Wir haben ausgiebig diskutiert", betont Kunold. Immerhin sollten die einzelnen Arbeiten in den Gesamt-Kontext passen. Immerhin, so Holzweiler, seien die Bilder sehr unterschiedlich; man habe aber versucht, alles unter einen Hut zu bringen. "Die Wirkung der Bilder auf den Besucher ist uns wichtig. Und dass das Bild länger angeschaut wird", bringt es Kunold auf den Punkt. Dafür aber brauchen die Fotos natürlich eine zweite oder auch dritte Ebene.

Die Mischung Grevenbroich und die Welt erklärt sich zum einen aus den Lebensbewegungen der Fünf. Den anderen Grund bringt Rafael Quesada auf den Punkt: "Grevenbroich ist klein."

Eröffnet wird die Ausstellung morgen Abend ab 19 Uhr mit Drinks, Snacks und Musik. Das "Opening" spricht SPD-Kreis-Chef Daniel Rinkert, der die Fünf noch aus dem Bundestagswahlkampf kennt. Und er lacht: "Über Politik reden wir eigentlich gar nicht. Wir reden über Design, Mode und Sonne."

Gerhard Müller

(Kurier-Verlag)