Auf der Suche nach einer Lösung Ärger um Kübel aus Kanalrohren am „Erftgragen“
Kapellen · Für ein sichereres und schöneres Kapellen – dafür setzen sich die Anwohner vom „Erftgraben“ ein. Deswegen geben sie sich auch nicht mit den Betonschachtringen, die seit Juni mehrere Waschbetonkübel auf der Spielstraße ersetzen, zufrieden.
Der Austausch habe stattgefunden, da es im Laufe der vergangenen zehn Jahre wiederholt zu Sachbeschädigungen an Kraftfahrzeugen beim Ausparken aus den seitlich angelegten öffentlichen Parkplätzen kam, da die recht kleinen Blumenkübel beim Rückwärts-Ausfahren von Fahrzeugführenden nicht wahrgenommen wurden, erklärt Stadtsprecher Lukas Maaßen. In einem gemeinsamen Ortstermin mit den Anwohnern sei die Idee der Schachtringe aufgekommen, die sie auch für gut befanden, danach wurde geprüft und dann umgesetzt.
Doch mit der Umsetzung sind die Anwohner nun alles andere als zufrieden. „Wir haben auch ein Interesse daran, dass diese verkehrsberuhigende Maßnahme erhalten bleibt. Allerdings sorgen diese Kanalelemente unserer Meinung nach eher für ein zusätzliches Risiko. Gerade kleine Kinder verschwinden hinter den Betonringen, die viel zu hoch und zu breit sind“, erklärt Anwohnerin Daniela Föll.
Und dann sei da noch die Optik: Die Stadt habe den Anwohnern mitgeteilt, dass die Elemente extra angeschafft wurden – doch hier wurden verschiedenfarbige und unterschiedlich große Ringe aufeinandergestapelt. „Wir haben das Gefühl, wir sind die Abstellkammer vom Bauhof“, bringt es Föll auf den Punkt. Dass es aktuell kein schöner Anblick ist, gibt auch Ralf Cremers (CDU) zu, der wie Mona Bergs (SPD), Norbert Hinze (Mein Grevenbroich) und Dr. Peter Cremerius (FDP) der Einladung der Bürger gefolgt war: „Die Lösung mit den Kanalrohren ist noch nicht perfekt. Sie sehen jetzt scheußlich aus, aber wenn sie bepflanzt und bemalt sind, ist das anders.“
Als eine preiswerte Lösung, die funktioniert, beschreibt er die Entscheidung der Stadt für die Kanalrohr-Elemente. Um eine Lösung zu finden, die alle zufriedenstellt, schlug er vor, sich bezüglich höherer Betonschachtringe aus einem Guss zu informieren – denn die gebe es durchaus. Eine andere Option sei, jeweils nur einen Ring zu nutzen und ihn entsprechend hoch zu bepflanzen. „Wären Sie dann bereit, die entsprechend zu pflegen? Sonst haben wir das gleiche Problem wie mit den kleinen Kübeln auch. Da hat sich im hinteren Bereich auch keiner gekümmert“, wirft Cremers in den Raum. Das mussten auch die Anwohner eingestehen, die jedoch die anderen Kübel sehr gerne hegten und pflegten.
Da alle Anwohner daran interessiert sind, zusammen mit der Stadt eine Lösung zu finden, zeigten sie sich beim Ortstermin durchaus bereit, Eigeninitiative zu zeigen. Allerdings nur, wenn eine Alternative zur aktuellen Lösung gefunden werde. Cremers versprach, sich bezüglich anderer Varianten zu informieren, hielt aber auch daran fest, dass die Betonelemente im fertigen Zustand deutlich besser wirken würden. Wie es weitergeht, wird sich im Dezember zeigen. Der Beirat Bauen hatte in seiner Sitzung die Empfehlung ausgesprochen, im Verwaltungsrat über die Vorschläge abstimmen zu lassen.