Bauspielplatz in Hochneukirch Kleine Handwerker wieder in Aktion
Hochneukirch · So etwas gab es beim Bauspielplatz in Hochneukirch noch nicht: Aufgrund des stürmischen Wetters musste am Mittwoch kurzerhand ein Ersatzprogramm auf die Beine gestellt werden. „Aber aus den Coronajahren sind wir kampferprobt, da war auch sehr viel Flexibilität gefordert“, schmunzelt Cerise Beermann, Leiterin des Jugendcafé „Bamm“. Und der Stimmung bei den fast 130 Kids tat es keinen Abbruch.
Schon seit 2016 lädt das Jugendcafé „Bamm“ in Kooperation mit dem Kreisjugendamt, Leben und Wohnen und der evangelischen Kirchengemeinde Jüchen Kinder zwischen sechs und 14 Jahren in den Sommerferien zum Bauspielplatz ein – eine echte Tradition ist er also. In dieser Woche packten um die 30 Ehrenamtler, eine Handvoll Hauptamtler, der Türkisch-Deutsche Freundeskreis und MamAktiv an den fünf Tagen mit an, um für die Kids ein besonderes Ferienerlebnis auf die Beine zu stellen. „Ohne die engagierten Ehrenamtler würde das nicht gehen, sie sind das Herzstück der Aktion, mit ihnen steht und fällt alles“, betont Cerise Beermann.
Und Dank der vielen helfenden Hände und Erfahrung, war auch schnell ein Ersatzprogramm für den stürmischen Mittwoch auf die Beine gestellt. Während draußen der Wind um ihre selbstgestalteten Bauwerke pfiff, spielten und bastelten die Kids in der Peter-Bamm-Halle oder tobten sich sportlich in der Turnhalle der Gesamtschule aus. „Die Kinder machen zum Glück gut mit und haben Verständnis“, freute sich Beermann. Sobald es das Wetter zuließ, machten die Kids sich wieder ans Werk, hämmerten und sägten, um ihre Häuser und andere Bauwerke fertigzustellen. Gut 60 Kubikmeter Holz standen ihnen dafür zur Verfügung, entsprechend imposante Bauwerke waren im Schmölderpark zu bestaunen.
„Die Kinder haben da richtig Bock drauf“, freut sich Ria, bereits seit 2020 beim Bauspielplatz ehrenamtlich aktiv, „es ist schön, dass man die Kinder auch mitwachsen sieht, die Jahr für Jahr dabei sind, dass sie immer selbstständiger werden.“ Darauf wird auch großen Wert gelegt: Die Kinder bekommen Platz, sich frei zu entfalten, und das Vertrauen geschenkt, mit Hammer, Säge und Co. eigenständig etwas zu bauen.
„Mir macht es Spaß, immer wieder neue Häuser zu bauen. Auch um zu gucken, ob ich mich verbessere“, erzählt beispielsweise die zwölfjährige Romy, die schon mehrfach beim Bauspielplatz dabei war. Das Bauen mache ihr besonders Spaß, aber auch was die Betreuer drumherum organisieren, sei toll. Und da wurde wieder einiges geboten: Passend zum diesjährigen Motto „Rummelplatz“ gab es ein buntes Rahmenprogramm mit mehr Spieleangeboten als in den Vorjahren, zum Beispiel Pfeilerwerfen, es gab Zuckerwatte und Popcorn, und auch an den Bastelstationen wurde sich am Motto orientiert. So wurden zum Beispiel Jonglierbälle gebastelt und Lebkuchen dekoriert.
Das Bastelangebot gefiel unter anderem der sechsjährigen Marla gut, die zum ersten Mal beim Bauspielplatz dabei war. „Wir haben ein Haus und einen Schrank gebaut und dafür Blumen gebastelt“, berichtet sie. Super fand Marla aber auch auch das Mittagessen, das neben einem gesunden Frühstück, täglich frisch für die Kids zubereitet wurde.
Hierum kümmerte sich das Küchen-Team rund um René Bamberg. Für weit über 100 Personen zeitgenau zu kochen ist gar nicht so enfach. Doch wie schon im vergangenen Jahr, wurde ein Kochbuch der „Schweizer Armee“ dafür zu Rate gezogen, lacht Bamberg: „Da gibt es immer Gerichte für 100 Soldaten und das ist ungefähr das, was die Kinder hier essen.“ Zu Mittag gibt es immer eine Hauptspeise und eine große Salatbar – alle selbstgemacht – sowie einen Nachtisch. „Abends kochen wir dann immer noch was Nettes für das Team.“
Um die Essenssituation ein wenig besser zu organisieren, hatte sich das Team in diesem Jahr übrigens etwas Neues einfallen lassen: Jeder Tischgruppe wurde ein Lied zugewiesen und wenn dieses lief, heißt es für die Gruppe: Auf zur Essenausgabe! „Das funktioniert gut und kommt bei den Kinder super an. Das Mittagessen ist jetzt immer von viel Gesang begleitet“, lacht Cerise Beermann.