Feuerwache Jüchen an der Kelzenberger Straße wird erweitert „Die alte Wache platzt aus allen Nähten“

Jüchen · Die Bodenplatte ist betoniert und die Wände stehen – mittlerweile lässt sich ganz gut erkennen, wie groß er wird, der Erweiterungsbau der Feuerwache Jüchen. Nach den Sommerferien soll Richtfest an der Kelzenberger Straße gefeiert werden.

Deutlich größer wird die Feuerwache Jüchen dank des Anbaus, was nicht nur Feuerwehr-Chef Heinz-Dieter Abels freut.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Daniela Furth

Rund 1,6 Millionen Euro – Zuschuss des Landes 250.000 Euro – kostet die Erweiterung des Feuergerätehauses in Jüchen. Und die sei dringend nötig, wie Stadtbrandinspektor Heinz-Dieter Abels berichtet: „Man merkt, dass die alte Wache, die von 1985 ist, mittlerweile aus allen Nähten platzt.“ Ein Beispiel: In den Anfängen der Wache gab es vier Fahrzeuge, derzeit sind es sechs (Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeug, Löschgruppenfahrzeug, Mannschaftstransportwagen, Drehleiter, Rüstwagen, Kleineinsatzfahrzeug) und damit alle Stellplätze belegt. Künftig wird an der Kelzenberger Straße jedoch noch ein vom Kreis zur Verfügung gestellter Gerätewagen Logistik stationiert.

Mit Fertigstellung der zwei-etagigen Erweiterung wird ein zusätzlicher Stellplatz plus Waschplatz geschaffen. Die Besonderheit der neuen Hallen: Die Durchfahrtshöhe wird – wie bereits beim neuen Feuerwehrgerätehaus in Hochneukirch – 4,50 Meter betragen. Die alten Hallen haben lediglich eine Durchfahrtshöhe von 3,50 Meter. „Damit passen wir uns an die künftigen Ausbaustufen von Einsatzfahrzeugen an“, erklärt der Feurerwehr-Chef, „Hochneukirch ist mittlerweile voll, was die Hallen betrifft. Und wenn wir das zusätzliche Fahrzeug vom Kreis bekommen, hätten wir keine Unterstellmöglichkeiten für das Fahrzeug, weil es von der Bauhöhe wohl auch 3,50 Meter hoch wird.“

Auch der Waschplatz bedeutet eine enorme Erleichterung für die Arbeitsabläufe der Florianer. Denn bislang mussten die Fahrzeuge zu jeder Jahreszeit im Freien gewaschen werden. So musste im Winter anschließend immer gestreut werden, damit der Platz am Feuerwehrgerätehaus nicht zur Eislaufbahn wird. Tatsächlich sei eine Waschhalle ursprünglich auch für den neuen Standort in Hochneukirch geplant gewesen, wie Abels berichtet, doch bei Gesprächen mit Verwaltung und Bürgermeister wurde gemeinsam entschieden, eine zentrale Waschhalle zu bauen.

In die Waschhalle wird dann auch ein komplett neuer Pumpenprüfstand eingebaut. „Wartung und Pflege sind mir sehr wichtig an dieser Stelle. Wir möchten konform unserer Dienstvorschriften in regelmäßigen Abständen die Pumpen prüfen, was dann künftig mechanisch digital erfolgt. Die Daten werden auch entsprechend abgespeichert“, so der Oberbrandinspektor.

Im Neubau werden obendrein Lagerflächen – „Dass wir auch ein bisschen mehr Ordnung in die gesamte Feuerwache bekommen.“ – und ein Raum für die Feuerlöscherwerkstatt, die sich derzeit in der Fahrzeughalle befindet, geschaffen. Außerdem wird eine Photovoltaikanlage auf dem Dach des Neubaus und auf den Flächen des bisherigen Gebäudes installiert.

Im Rahmen der Erweiterung wird der Altbau übrigens auch teilweise modernisiert. So werden alle Einfahrtstore erneuert und die Elektroinstallation auf den neuesten Stand gebracht. Dadurch werden die Voraussetzungen geschaffen, um mittels eines Notstromaggregats die Wache im Falle eines Stromausfalls zu versorgen.

„Wir sind auf einem guten Niveau, wenn die Halle fertig ist, aber es ist immer Luft nach oben“, lacht Heinz-Dieter Abels, „es ist ein dynamischer Prozess, wir wissen nicht, was uns in den nächsten Jahren zum Thema Sicherheit erwartet, da muss man immer gewappnet sein.“ Daher werde bei allen Planungen auch perspektivisch gedacht. So gebe es beispielsweise trotz des geplanten Neubaus der Polizei- und Rettungswache an der Kelzenberger Straße immer noch Entwicklungsmöglichkeiten, die Feuerwache um zwei Hallen zu erweitern.

Dass die Feuerwehr Jüchen auch in Zukunft auf einem guten Stand sein wird, dessen ist sich der Oberbrandinspektor sicher, wenn die Zusammenarbeit zwischen Florianern, Verwaltung und Politik weiterhin so hervorragend läuft. „Sie stärken den Ehrenamtlern den Rücken, das ist nicht immer selbstverständlich“, freut er sich über den Zusammenhalt.