Rund 800 Schüler trafen auf 42 Aussteller Erste Berufswahlmesse übertraf alle Erwartungen

Jüchen · Gelungene Premiere: Vor Kurzem lud die Gesamtschule Jüchen unter dem Motto „Heute entdecken. Morgen gestalten!“ zur ersten großen Berufswahlmesse ein. Auf die Beine gestellt wurde diese vom Berufsorientierungsteam der Gesamtschule in Kooperation mit der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss. „Das ist eine Erweiterung unseres Berufsorientierungsprofils. Wir machen in dem Rahmen eine Menge, mehr als wir müssten. Das ist uns sehr wichtig“, erklärt Schulleiter Elmar Welter.

Von links: Lehrer Henning Blenkle, der ehemalige Gesamtschüler Fynn Werner und Schulleiter Elmar Welter.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Daniela Furth

42 Aussteller – von Hochschulen über Handwerksbetrieben bis hin zu Institutionen wie der Bundeswehr – präsentierten sich auf zwei Etagen mit ihren Ständen. Manch einer ließ sich dabei etwas Besonderes einfallen, um mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. So lud ein hiesiger Nahversorger beispielsweise zum Burgerbraten ein. Das eine oder andere bekannte Gesicht war übrigens auch an Ständen zu entdecken, da ehemalige Schüler von ihrem beruflichen Werdegang berichteten. So zum Beispiel Fynn Werner, der Schülersprecher an der Gesamtschule war und nun eine Ausbildung zum Gartenlandschaftsbauer bei der Stiftung Schloss Dyck absolviert. „Es ist schön, dass ich wieder hier sein darf. Ich habe mit den Lehrern auch noch ein sehr gutes Verhältnis“, strahlt er, „es macht Spaß, hier jetzt meinen Beruf vorstellen zu können“.

In den ersten vier Stunden hatten die Gesamtschüler von Stufe 8 aufwärts die Möglichkeit, sich über Praktika, Ausbildungsmöglichkeiten und mehr zu informieren; anschließend besuchten gut 300 Schüler des benachbarten Gymnasiums die Berufswahlmesse. „Damit haben die Aussteller insgesamt rund 800 Schüler gesehen“, erklärt Schulleiter Welter. Hochschulen und potenzielle Arbeitgeber im Rahmen solch einer Veranstaltung in die Schule zu bringen, sei eine Win-Win-Situation für alle, sind sich die Organisatoren einig. Einerseits würden Betriebe und Co. so näher und direkter an die Schüler gebracht. Andererseits sei die Hemmschwelle für Schüler im gewohnten Umfeld Schule viel geringer. „Das hier ist ihr Wohnzimmer“, meint Elmar Welter. Er weiß aus Erfahrung, dass externe Veranstaltungen dieser Art, womöglich auch noch außerhalb der Unterrichtszeiten und mit vielen anderen Teilnehmern, oft nicht so gut angenommen werden.

Schulleiter Elmar Welter (l.) und Gerhard Soggeberg von der Agentur für Arbeit.

Foto: Kurier Verlag GmbH/Daniela Furth

Wichtig dabei: Für die Messe sei kein Unterricht ausgefallen, so der Schulleiter. Das ganze Thema werde im Unterricht aufgearbeitet, außerdem gaben Laufzettel und Arbeitsaufträge Orientierung beim Besuch der Ausstellung. Diese Herangehensweise beeindruckte Gerhard Soggeberg, der vonseiten der Arbeitsagentur bei der Organisation anpackte. Schon vor Ende der Veranstaltung zog er ein positives Fazit: „Es sind viele Gespräche geführt worden. Ich bin bei allen Ausstellern gewesen und habe durchweg gutes Feedback bekommen. Auch bei den Schülern ist das Konzept gut angekommen.“

Dasselbe berichtet auch Lehrer Henning Blenkle, einer der Koordinatoren für die Studien- und Berufsorientierung der Gesamtschule. Die Veranstaltung habe alle Erwartungen übertroffen, doch er sehe auch noch Potenzial für die Zukunft – denn die soll es definitiv für die Berufswahlmesse geben. So habe es beispielsweise Feedback von Schülern gegeben, dass sie sich wünschen würden, auch Hochschulen respektive Universitäten einzuladen, die ein Lehramtsstudium anbieten. „Da werde ich beim nächsten Mal gezielt Unis anschreiben, um das Ganze breiter aufzustellen“, berichtet Blenkle. Die Organisatoren würden sich außerdem wünschen, wenn beim nächsten Mal noch mehr Unternehmen aus Jüchen selbst vertreten wären. Ein paar, beispielsweise die Stadt selbst, hätten die Chance schon jetzt ergriffen, doch es sei noch Luft nach oben. Henning Blenkle verrät, dass sie dafür auch gerne die Wirtschaftsförderung mit an Bord holen möchten, um vermehrt an die lokalen Unternehmer ranzukommen.