Zuwachs in St. Jakobus – Einsegnung am Ostermontag Margareta und Hubertus sind eingetroffen

Jüchen · Am Ostermontag, 21. April, ist es endlich soweit: Der Zuwachs in der Figuren-Familie der Jakobuskirche wird am Ende des Ostergottesdienstes um 9.30 Uhr eingesegnet und so ganz offiziell auch den Gläubigen vorgestellt.

Tischlermeister Alfred Bischof, der auch die passenden Konsolen angefertigt hatte, brachte Hubertus und Margareta in Position.

Foto: Ulrich Clancett

Mit Hubertus und Margareta bereichern zwei weitere hölzerne Glaubenszeugen den Innenraum der Jüchener Pfarrkirche. Pfarrer Ulrich Clancett, der die beiden „Neuen“ einsegnen wird: „Ein ganz seltenes Ereignis für eine Kirchengemeinde, neu geschaffene Figuren im historischen Stil ihres Gotteshauses begrüßen zu können.“

Begonnen hat die Geschichte der beiden Lindenholz-Figuren vor vielen Jahren als Idee von Hubert Möcker, der seinen Stammplatz im hinteren Teil der Kirche hat. Immer wieder dachte sich das Kirchenvorstandsmitglied, dass die Säulen merkwürdig nackt und leer dastehen. Seine Idee: Figuren seines Namenspatrons, des heiligen Hubertus, und der Namenspatronin seiner verstorbenen Gattin, der heiligen Margareta, könnten doch gut dorthin passen. Immer wieder sprach Möcker mit Pfarrer Ulrich Clancett über diese Idee. „Schwierig, auf dem Kunstmarkt etwas Entsprechendes zu bekommen. So kam der Gedanke einer Neuanfertigung auf.“

Clancett erinnerte sich an einen Holzbildhauer im Südtiroler Grödnertal, der vor Jahren schon eine Marienfigur sowie eine in die neugotische Architektur der Jakobuskirche passende Darstellung des heiligen Apostels Matthias geschaffen hatte. „Leider ist dieser Künstler aber schon im fortgeschrittenen Alter und nur noch für kleinere Werke aktiv. Aber er versprach mir, einen Kollegen, der sich auf diese Art von Figuren versteht, zu vermitteln.“ Im September 2023 machte sich der Jüchener Pfarrer auf den Weg nach Südtirol und lernte dort Matteo Insam kennen. „Wir waren uns auf Anhieb sympathisch und seine Arbeit hatte mich fasziniert und auf ganzer Linie überzeugt. Und so ging der Auftrag an Matteo.“

Der heilige Hubertus.

Foto: Ulrich Clancett

Ende 2023 kamen die ersten Entwürfe, die dann gemeinsam weiterentwickelt wurden; Anfang 2024 machte sich Insam an sein Werk und schnitzte Hubertus und Margareta rund 160 Zentimeter groß aus Lindenholz. „Im Oktober 2024 haben wir uns dann zu dritt auf den Weg nach St. Ulrich im Grödnertal gemacht und die beiden wunderbar gelungenen Figuren persönlich dort abgeholt.“

Nun ging es an den nächsten Teil der Arbeit – denn die beiden Figuren mussten noch eine entsprechende Farbfassung bekommen. Dazu wurde mit Sandra Meinholz aus Düsseldorf eine erstklassige Restauratorin gefunden, die sich begeistert Anfang Januar auf diesen Auftrag stürzte: „Wann bekommt man als Fass-Malerin schon die einzigartige Gelegenheit, Figuren von Grund auf eine Farbfassung geben zu dürfen?“ Auch diese Arbeit dauerte ihre Zeit – schließlich sind bis zu sieben Farbschichten erforderlich, bis die endgültige Fassung sichtbar wird. Dazu kommt noch die besondere Betonung durch die Blattvergoldung einzelner Elemente.

Die heilige Margareta.

Foto: Ulrich Clancett

„Und es ist schon eine Herausforderung, Figuren in ein schon seit über einhundert Jahren bestehendes Ensemble in einer historischen Architektur einzupassen.“ Das sei Sandra Meinholz allerdings exzellent gelungen, so Pfarrer Ulrich Clancett.

In der ersten Aprilwoche war es schließlich soweit: Der Jüchener Tischlermeister Alfred Bischof, der auch die passenden Konsolen angefertigt hatte, brachte Hubertus und Margareta in Position. In gut vier Metern Höhe blicken die beiden jeweils fast 60 Kilogramm schweren Figuren jetzt auf das Taufbecken in der Jakobuskirche herab. Am Schluss des Gottesdienstes am kommenden Ostermontag werden die beiden Figuren nun in Gegenwart ihres Stifters gesegnet.

„Mit Hubertus und Margareta haben wir Bilder zweier herausragenden Glaubenszeugen geschenkt bekommen, die die Jakobuskirche fortan bereichern“, freut sich Pfarrer Clancett über das Geschenk. Und mit Sicherheit werden sich viele Menschen an der Lebendigkeit und der gelungenen Form freuen.