Nach dem Landes-Preis wurden „Musik-Selfies“ komponiert
Jüchen. Proben und Konzerte verboten, ein ganzes Schuljahr intensiver Arbeit an neuen Stücken umsonst? Keine Möglichkeit zu zeigen, auf welchem hohen Niveau die Jüchener Big Band auch in diesem Jahr spielt?
Jüchen. Proben und Konzerte verboten, ein ganzes Schuljahr intensiver Arbeit an neuen Stücken umsonst? Keine Möglichkeit zu zeigen, auf welchem hohen Niveau die Jüchener Big Band auch in diesem Jahr spielt?
Keine Option für ihren Leiter Jörg Enderle, der mit seinem Ensemble gerade zum vierten Mal „Jugend Jazzt“-Preisträger in Nordrhein-Westfalen geworden ist. Hauptproblem: Distanz halten beim Musikmachen – geht das?
Besondere Probleme brauchen besondere Lösungen. Statt „Homes-Schooling“ dann eben „Home-Recording“.
In den Osterferien also studierten die 20 jungen Instrumentalisten und Sängerin Finja Sellke ihre Stimmen beim neuen Stück einzeln zu Hause ein. Mit einem extra für diesen Zweck vorbereiteten MitspielPlayback war garantiert, dass alle das exakt gleiche Tempo bei natürlich gleicher Intonation hatten.
Dann nahmen sich die Schülerinnen und Schüler mit ihrem Handy per Video-App auf und schickten das „Musik_Selfie“ zum Bassisten (Florian Zimmermann ) und Posaunisten (Jan Kirchhof). „Die beiden kennen sich mit Audio- und Videobearbeitung zum Glück ziemlich gut aus und haben nun aus den Einzelaufnahmen ein verblüffend perfektes ,YouTube’-Band-Video gezaubert“, erzählt Enderle mit Stolz, aber auch mit einer gehörigen Portion Wehmut.
Bleibt doch offen, wie lange es dauern wird, bis er die jungen Musiker(-innen) auch mal wieder zu einer echten Live-Probe bitten darf.