Nachruf: Präsident und Protektor der Gierather Edelknaben
Gierath. Am 11. April ist Ehrenpräsident und Ehrenmitglied Hans-Werner Warsönke im Alter von 92 Jahren verstorben. Für den Bürger-Schützen-Verein Gierath-Gubberath schreibt Präsident Ralf Kriesemer im Nachruf:
„1927 wurde er geboren und erlernte in Mönchengladbach den Beruf des Textilingenieurs. 1948 gründete er zusammen mit Freunden und anderen Kriegsheimkehrern den Marinezug und trat dem Bürgers-Schützen-Verein bei, dem er bis zu seinem letzten Atemzug die Treue hielt.
In der Nachkriegszeit prägte er unseren Verein wie kein anderer mit. Schon 1959 wurde er als Schriftführer in den Vorstand gewählt. Das Amt behielt er bis zu seiner Wahl zum Vize-Präsidenten 1967 inne.
Als 1975 Präsident Hermann Wollmer plötzlich verstarb, übernahm Hans-Werner Warsönke zunächst kommissarisch die Präsidentschaft und eine neue Ära begann. Nach dem Schützenfest 1976 bestätigten die Mitglieder ihn im Amt als Präsidenten. 1985 wurde er mit dem „Großen Verdienstorden“ ausgezeichnet. Im Jahr 1994 wurde er im Anschluss an seine 35-jährige Vorstandstätigkeit, davon 19 Jahre als Präsident, zum Ehrenpräsidenten ernannt. In der letzten von ihm geleiteten Generalversammlung schrieb er den Schützen ins Stammbuch: ,Mein Wunsch wäre es, dass jeder an seiner Stelle dazu beiträgt, die weiteren Ziele des BSV zu erreichen. Unser Ziel und Bestreben muss es sein, an unseren Veranstaltungen möglichst viele Gemeinsamkeiten mit möglichst vielen zu erreichen. Fragen wir uns nie: was tut der Verein für mich, sondern was kann ich dazu beitragen, die Ziele zu erreichen.’ In seinem Rückblick lobte er seinen Vorgänger, Hermann Wollmer, der aus dem Nichts einen nach innen und außen intakten Verein geschaffen hatte. Seine Position sei es daher gewesen, die Position zu halten. In den Edelknaben hatte er schon immer die Zukunft des Vereins gesehen und so verwunderte es auch nicht, dass er sich einige Jahre als Betreuer der Edelknaben engagierte. Nach seiner Präsidentschaft übernahm er 1995 die Aufgaben des Protektors der Edelknaben, die er bis 2003 wahrnahm.
Am 16. August 2015 wurde Hans-Werner Warsönke in Anerkennung seiner Verdienste für den Verein und seiner Lebensleistung zum Ehrenmitglied ernannt. Nach seinen eigenen Angaben war die Schaffung eines Platzes für Gubberath eines seiner Lieblingsprojekte. 1997 war es dann so weit – die Gubberather konnten zusammen mit ihren Nachbarn aus Gierath die Einweihung des Brunnenplatzes feiern, der bis heute im Sommer und Winter ein beliebter Treffpunkt und die gute Stube Gubberaths ist. 2017 wurde Hans-Werner Warsönke eine ganz besondere Ehre zuteil, als der Brunnenplatz offiziell zum „Hans-Werner-Warsönke Platz“ wurde.
Die Heimat war ihm stets wichtig. Er bereiste sie täglich mit dem Fahrrad. Ein Bild, das für uns in Gierath und Gubberath zum Markenzeichen wurde und uns nun fehlen wird.
Im Jahr 2020 wird unser Verein nun 90 Jahre. Das Grußwort in der Festschrift zum 50-jährigen Bestehen des BSV von Hans-Werner Warsönke klingt auch noch 40 Jahre später nach: „Man wollte einen einzigen Verein, um die Einigkeit zweier Ortschaften und das gute Einvernehmen der Bürger untereinander nach außen zu dokumentieren. Man wollte gemeinsam marschieren – gemeinsam unserem Herrgott Dank sagen und gemeinsame frohe und festliche Stunden verleben. Möge dieses Bestreben noch lange Jahre in uns allen wach bleiben.“
Hans-Werner Warsönke war ein stets freundlicher Mensch. Er wird in unseren Gedanken und Herzen als liebenswerter Mensch und Präsident lebendig bleiben. Wir verneigen uns vor seiner Lebensleistung und werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.“